Industrieländer OECD erwartet geringste Arbeitslosigkeit seit 1980

Laut dem OECD fällt die Arbeitslosenquote in den 35 Mitgliedsländern im nächsten Jahr auf fünf Prozent. Quelle: dpa

Bis Ende 2019, so die OECD, dürfte die Arbeitslosigkeit in den Industriestaaten auf den tiefsten Stand seit 1980 fallen. Trotz der guten Nachrichten überschatteten aber große Risiken die weltweiten Aussichten.

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Die Arbeitslosigkeit in den Industriestaaten wird nach Prognose der OECD bis Ende des kommenden Jahres auf den tiefsten Stand seit 1980 fallen. "Das starke Wachstum, das wir aktuell beobachten, geht in vielen Ländern auch mit einer kräftigen Arbeitsplatzschaffung einher", sagte der Chevolkswirt der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Alvaro Santos Pereira, am Mittwoch. Dadurch soll die Arbeitslosenquote in den 35 Mitgliedsländern auf fünf Prozent fallen. 2017 lag sie noch bei knapp sechs Prozent.

Die OECD senkte zwar ihre Prognose für das weltweite Wirtschaftswachstum in diesem Jahr wegen des schwachen ersten Quartals leicht von 3,9 auf 3,8 Prozent, sagt für 2018 aber wieder eine minimale Beschleunigung auf 3,9 Prozent voraus. Dafür sollen vor allem die Regierungen mit ihrer Ausgaben- und Steuerpolitik sorgen. "Drei Viertel aller OECD-Länder verfolgen derzeit einen expansiven fiskalpolitischen Kurs", sagte Pereira. Auch die lockere Geldpolitik der Notenbanken schiebe die Konjunktur an.

"Trotz all dieser guten Nachrichten sind die weltweiten Aussichten von großen Risiken überschattet", warnte Pereira. "An vorderster Stelle geht es um die Gefahr einer Eskalation der Handelsspannungen." Seit Beginn der weltweiten Finanzkrise 2007 seien in den 20 führenden Industrie- und Schwellenländern mehr als 1200 neue Handelsbeschränkungen eingeführt worden. "Da die Weltwirtschaft heute wesentlich stärker integriert und vernetzt ist als in der Vergangenheit, könnte eine weitere Eskalation der Handelsspannungen die wirtschaftliche Expansion deutlich bremsen und zu Störungen in den wichtigen globalen Wertschöpfungsketten führen", betonte der Ökonom. Auch steigende Ölpreise und ein rascherer Anstieg der Zinsen könnten den Aufschwung bremsen.

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