Inflation Angst vor der Inflation

Immobilien kaufen, Haus sanieren oder sich Luxus gönnen, solange das Geld noch etwas wert ist? Wie sich die Deutschen auf kommende Preissteigerungen einstellen und wie Sie Ihr Vermögen schützen.

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Johannes Renn Quelle: Simon Koy für WirtschaftsWoche

Die Fichtennadeln duften, die Luft ist klar, die Welt in Ordnung. Johannes Renn atmet tief durch: „Holz“, sagt der 37-Jährige zufrieden, „ist im Gegensatz zu Papiergeld nicht beliebig vermehrbar.“ Schuldenmilliarden, Rettungsgeld-Billionen, Griechen-Koalitionen – alles weit weg. In der Woche ist Renn Banker. Im Urlaub aber bekämpft er im neu erworbenen Wald im Allgäu seine Sorgen vor Euro-Krise und höherer Inflation mit Schlepper, Seilwinde und Säge. Die Holznachfrage sei größer als das Angebot, sagt Renn. Wenn alles gut laufe, habe er seinen Einsatz in 15 Jahren verdoppelt. „Das war die sinnvollste Investition, die ich in den letzten Jahren getätigt habe.“ Denn die Holzpreise ziehen stetig an – und nicht nur die.

Deutschland, dieser Eindruck drängt sich auf in diesen Tagen, steht vor einer Preissteigerungswelle, und das Volk wappnet sich. „Inflations-Alarm! Bundesbank weicht den Euro auf“ titelte „Bild“ Mitte Mai massenwirksam. Grund zur Besorgnis gibt es: Inflation entstand in der Vergangenheit meistens dann, wenn mehr Geld für knappe Güter im Umlauf war, die Geldmenge schneller wuchs als die Gütermenge. Der Nachfragesog trieb die Preise.

Wo die Preise explodieren
Frau in Supermarkt Quelle: dpa
Brot Quelle: dpa
Eine Frau beißt in Schokolade Quelle: dpa
Kaffeebohnen Quelle: dpa
Drehstromzähler Quelle: dpa
Grillwürstchen Quelle: dpa
Jemand tankt Quelle: dpa

Unbegrenzte Kredite

Daran gemessen müssten sie in der Euro-Zone dramatisch steigen: Seit der Lehman-Pleite im Herbst 2008 vergibt die Europäische Zentralbank (EZB) unbegrenzt Kredite an Banken. Die Summe aus Euro-Bargeld und Einlagen der Banken bei der EZB verdoppelte sich seither. Trotzdem lag die Inflationsrate der Euro-Zone laut EU-Statistik zuletzt nur bei 2,6 Prozent, in Deutschland sogar nur bei 2,2 Prozent. Der Grund: Das viele Geld ist bisher nicht in der Realwirtschaft angekommen, sondern wird von den Banken bei der EZB gebunkert. Doch das muss nicht so bleiben.

Wer wissen will, wie Deutschlands Konsumenten ticken, muss zu Rolf Bürkl gehen, der sie für die GfK erforscht. Die Deutschen seien heute eher bereit, sich werthaltige Konsumgüter zuzulegen, sagt Bürkl. Das kann die langlebige Miele-Waschmaschine sein, das spritsparende Auto, auch die Rolex. „Früher konnte man sein Geld ohne Risiko aufs Konto legen, es bestand weitaus mehr Vertrauen in die Finanzindustrie“, sagt er. Heute sei das anders: „Kaum spitzt sich die Schuldenkrise zu, sehen wir, dass die Deutschen weniger sparen wollen.“

Aktienkurs der bayrischen Fort Ebnath AG im Vergleich zum Dax

Sparen lohnt sich nicht

Kein Wunder: Billiger werden viele Güter nicht mehr, die Jobs scheinen sicher, Sparen lohnt sich nicht. Also wird Geld rausgehauen. „In vergangenen Krisen haben die Deutschen ihr Geld zusammengehalten, während der Finanzkrise hätten sie die teure Waschmaschine nicht gekauft, heute greifen Konsumenten zu“, sagt McKinsey-Berater Stefan Niemeier. „Es sind kluge Investitionen, die den Effekt zukünftiger Preissteigerungen auf den eigenen Geldbeutel begrenzen.“

Ebenso gefragt sind Luxusgüter, von denen Menschen glauben, dass ihr Wert erhalten bleibt und die sicher erst mal nicht billiger zu haben sein werden. „Es ist durchaus vernünftig, möglichst viel jetzt zu konsumieren“, sagt Joachim Fels, Chefvolkswirt von Morgan Stanley.

Lieber einen Flügel als Goldbarren

Bechstein-Filialleiter Thieltges Quelle: David Klammer für WirtschaftsWoche

Wenn der Rheinländer Michael Körner* „eine Horrormeldung über den Euro nach der nächsten“ liest, treibt ihm das den Angstschweiß auf die Stirn. „Ich habe mehr Vertrauen in einen Sachwert als in eine Zahl auf einem Kontoauszug“, sagt der Maschinenbautechniker. „Immerhin, ich kann mir für meine Euro noch was kaufen.“ Vor ein paar Tagen betrat er das Bechstein-Zentrum Köln und traf seine Langfrist-Entscheidung: A 208, Vario. Ein Flügel, klassisch schwarz, 36.000 Euro. „Ich bin zu wenig Pianist, um das Instrument wertzuschätzen, aber ich will mit diesem Sachwert mein Vermögen erhalten“, sagt er.

Der 29-Jährige ist kein Einzelfall. Bechstein hat 2011 den Konzerngewinn mehr als verdoppelt: „Seit Beginn der Wirtschaftskrise verkaufen wir vor allem hochpreisige Instrumente“, sagt Herbert Thieltges, Leiter des Bechstein-Zentrums Köln. „Vermögende Laienmusiker kommen, die lieber einen Flügel für 50.000 Euro haben wollen als Goldbarren im Schließfach.“

Der WirtschaftsWoche-Inflationsrechner zeigt, wie schnell die Kaufkraft Ihres Geldes bei Inflation schwindet.

Hochpreisig und wertbeständig

Leute, die es sich leisten können, kaufen Hochpreisiges und Wertbeständiges. Die deutsche Luxusgüterindustrie setzte mit 12,9 Milliarden Euro im vergangenen Jahr rund 16 Prozent mehr um als im Vorjahr. Besonders beliebt waren Uhren und Schmuck, aber auch Luxusautos. „Klassische Materialien wie Gold werden unisono stärker nachgefragt“, sagt Clemens Pflanz, Gründer des Meisterkreises, einer Vereinigung von über 50 Luxusgüterherstellern. Wer sich die goldene Uhr zulegt, hat gleich zwei Chancen auf Wertsteigerung: auf die des Materials und jene der Marke. Denn Gold gilt bei Anlegern nach wie vor als Versicherung für Extremszenarien.

Die Tatsache, dass die Europäische Zentralbank immens Liquidität geschöpft hat, ist im kollektiven Bewusstsein der Deutschen angekommen. Diese Liquidität finde immer einen Weg, wenn nicht die Verbraucherpreise stiegen, täten dies eben erst mal die Vermögenspreise, warnte unlängst der ehemalige Chefvolkswirt der EZB, Jürgen Stark.

Inflationsrate der Euro-Zone

Günstige Kredite würden die Binnennachfrage beflügeln

Sobald die Banken das viele Geld, das ihnen die EZB so billig zur Verfügung stellt, nicht mehr horten, sondern als günstige Kredite vergeben, würde dies die deutsche Binnennachfrage beflügeln. Produziert die Industrie dann schon bis zum Anschlag, steigen die Preise. Flankiert würde dies alles von Inflation, die Deutschland über steigende Rohstoff- und Energiepreise importiert. Henkel Konzernchef Kasper Rorsted berichtete gerade, dass der Persil-Konzern es im ersten Quartal 2012 endlich geschafft habe, die Preise anzuheben.

Das ist erst mal nicht dramatisch. Doch die Deutschen werden damit rechnen, dass weitere Preiserhöhungen folgen; ihre Inflationserwartungen werden steigen. „Und dann geht es mit der Inflation richtig los“, sagt Stefan Homburg von der Uni Hannover. Sie werden höhere Löhne fordern, um für die gestiegenen Preise entschädigt zu werden: „Die Unternehmen werden die gestiegenen Lohnkosten in Form von Preiserhöhungen an die Konsumenten überwälzen“, sagt Chefvolkswirt Ulrich Kater von der Dekabank.

Gefährliche Lohn-Preis-Spirale

Weltwirtschaftskrise von 1914 bis 1948
Weltkrieg und Hyperinflation vernichten die Vermögen von Millionen Deutschen. Im November 1923 steht ein Dollar bei 4,2 Billionen Mark. Quelle: AKG
Fünfzig Milliarden Reichsmark als Reichsbanknote. Dieser Schein war nur wenige Pennies wert. Quelle: AKG
Spielende Kinder im Jahr 1923. Im Jahr der Hyperinflation war die damalige Reichsmark nichts mehr als Altpapier. Quelle: AKG
Heute erziehen Eltern die Kinder zu gesundem Umgang mit Geld - im Jahre 1923 durften Kinder mit reichlich Geld spielen. Quelle: Interfoto
Börsencrash und Weltwirtschaftskrise lassen die Produktion um fast die Hälfte schrumpfen. Sechs Millionen Deutsche sind arbeitslos. Der Gang zur Suppenküche gehört für die Menschen zum Alltag. Quelle: dpa
Der Börsencrash vom 24. Oktober 1929 breitet sich rasant in der Welt aus. Im Jahre 1933 stellt US-Präsident Franklin D. Roosevelt mit einer Durchführungsverordnung den privaten Besitz von Gold unter Strafe. Quelle: AP
Auf der Konferenz von Bretton Woods 1944 wird das internationale Währungssystem reformiert: 40 Staaten vereinbaren feste Wechselkurse, der Wert des Dollar wird in Gold festgelegt. 1974 brach der Gold-Dollar-Standard von Bretton Woods zusammen. Quelle: dpa

Die gefährliche Lohn-Preis-Spirale wäre in Gang gesetzt. Kater erwartet, dass in den nächsten zwei Jahren die Preise in Deutschland um bis zu vier Prozent steigen werden. Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer erwartet drei bis vier Prozent Inflation in der Euro-Zone, sein scheidender Kollege bei der Deutschen Bank, Thomas Mayer, hält in den Euro-Nordstaaten sechs Prozent für möglich. Thorsten Polleit, Ex-Barclays-Volkswirt und neuer Chefökonom des Edelmetallhandelshauses Degussa, legt noch eins drauf: „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass die Kaufkraft des Euro sich in den nächsten drei bis fünf Jahren halbiert hat.“

Die Reichen der Republik reagieren schon längst auf diese Bedrohung. Wer richtig viel Geld hat, fragt Helge Achenbach um Rat – den Düsseldorfer Kunsthändler, der auch Museen, Banken und Versicherer mit millionenschweren Werken beglückt. Er beobachtet einen Wandel in der Szene: Während Käufer vor zehn Jahren noch „ein vorrangig intellektuelles Interesse an Kunst“ gehabt hätten, erschließe er nun neue Käuferschichten. „Viele Menschen sind durch die andauernde Finanzkrise verunsichert. Sie misstrauen dem Papiergeldsystem und haben Angst, dass ihr Geld bald nichts mehr wert sein könnte“, sagt Achenbach.

Entwicklung der Geldmenge M3 und des nominalen Bruttoinlandsprodukts

Das Portfolio kunstvoll abrunden

Menschen, denen er „eher eine große Immobilie als eine Kunstsammlung“ zugetraut hätte, wollten nun ihr Portfolio kunstvoll abrunden. Wer 2008 ein Bild eines international anerkannten Künstlers bei ihm gekauft habe, hätte den Wert bis heute um 25 Prozent gesteigert, sagt Achenbach – pro Jahr. Er selbst habe Anfang der Achtzigerjahre ein Kerzenbild von Gerhard Richter für 18.000 D-Mark gekauft – später sei es für Millionen versteigert worden. Anleger sollten aber nie mehr als fünf Prozent ihres Vermögens in Kunst investieren. Für Einsteiger, sagt Achenbach, gebe es Werke mit Potenzial ab 100.000 Euro.

Vermögende räumen ihre Konten, weniger Vermögende finanzieren auf Pump. Die niedrigen Zinsen helfen: 2011 hatten Banken bereits Konsumentenkredite über 228,7 Milliarden Euro ausgegeben. Verbraucher riefen laut Bankenfachverband fast 30 Prozent mehr Barkredite ab, zu denen auch Renovierungskredite zählen. Besonders hohe Nachfrage nach Krediten erwartet der Bankenfachverband in seiner Frühjahrsprognose für Renovierungen des Eigenheims, Unterhaltungselektronik, Autos und Reisen. Schon treten Mahner auf den Plan: „Es wird zurzeit möglicherweise mehr gekauft, als sinnvoll und tragbar ist. In anderen Ländern war das der Anfang der Probleme. Diese Entwicklung muss man beobachten, denn Kredit nehmen die auf, die knapp bei Kasse sind“, sagt Niemeier.

Grafik Kaufkraftschwund der Währungen ausgewählter Länder

Kaufen auf Pump

Honorarberater Stefan Schießer kann sich derzeit nicht retten vor Kunden, die ihren Immobilienkredit unbedingt langfristig festzurren wollen. „Neun von zehn Kunden haben Angst vor Inflation und wollen die niedrigen Zinsen möglichst 25 Jahre und mehr festlegen“, sagt der ehemalige Chefstratege Aktien der DZ Bank.

„Der Immobilienboom begann vor etwa zweieinhalb Jahren unter Wohlhabenden, hat inzwischen aber breite Bevölkerungsschichten erreicht“, beobachtet der Stuttgarter Vermögensverwalter Max Schott, „das Spektrum reicht von der fünfköpfigen Familie, die sich die Raten fürs kleine Reihenhäuschen buchstäblich vom Munde abspart, bis zum mehrfachen Millionär, der sich die 10. oder 20. Immobilie zur Kapitalanlage zulegen will.“

Heillose Verschuldung

Welche Auswirkungen die Inflation auf die Märkte hat
Deutsche Börse in Frankfurt
Börsentafel in Frankfurt
Euromünze in der Kneifzange
Griechische Eurmünze
Euromünzen liegen auf Börsenausdrucken
Ölfässer von Pertramer
Goldbarren

Viele Deutsche, meint Schott, verschuldeten sich dabei heillos. Die Deutschen im bau- und kauffähigen Alter (der durchschnittliche Immobilienkäufer ist 38) – noch vor wenigen Jahren ein Volk von modernen Nomaden mit befristeten Arbeits- und teuren Mietverträgen – stürzen sich auf Baukredite, als gäbe es morgen keine mehr. Die Hypotheken-Plattform Europace vermittelte in den ersten drei Monaten 2012 so viele Baukredite wie noch nie; mit 5,73 Milliarden Euro lag das Volumen der Immobilien-Kredite um 65 Prozent höher als im ersten Quartal 2011.

Malte Schreiner, Familienvater aus Niedersachsen, hat seinen Kredit gerade erneuert; er hat sich bei seiner Bank ein Forward-Darlehen gesichert, bei dem der Zins schon heute festgelegt wird, obwohl er das Geld erst im Sommer 2014 braucht. „Billiger“, ist Schreiner sich sicher, „kriege ich es nicht mehr. Selbst wenn keine hohe Inflation kommt – wo sollen die Zinsen denn noch hinfallen?“, fragt er rhetorisch.

Wie die Kaufkraft von 100.000 Euro Anlagevermögen bei verschieden hohen Inflationsraten sinkt

Aufgebaute Liquidität wieder abbauen

Das Kalkül: Schlägt die Geldentwertung künftig stärker zu als heute, steigen die Einkommen – Kredite aber bleiben nominal gleich hoch. Und Sparen bringt wenig: „Jeder, der Geld zur Seite legt, etwa auf ein Tagesgeldkonto, erhält meist Zinsen, die unter der Inflationsrate liegen. Sein Geld wird entwertet“, sagt Rolf-Peter Hoenen, Präsident des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft. Wie wahr: Schon bei einer Inflationsrate von fünf Prozent und einem Prozent Habenzinsen ist ein Vermögen nach 15 Jahren um fast die Hälfte geschrumpft (siehe Grafik). Hoenen fordert jetzt „Exit-Szenarien“, die EZB müsse die aufgebaute Liquidität wieder abbauen. „Wenn erst eingegriffen wird, wenn der Preisauftrieb sich verbreitert, wird es schwierig werden, diesen wieder in den Griff zu bekommen.“ Die EZB müsse aufhören, unbegrenzt Geld zu verleihen und die Anforderungen an Sicherheiten, die Banken für Kredite bei der EZB hinterlegten, verschärfen.

Doch der Weg scheint versperrt. Teurere Kredite würden die Konjunktur in der Euro-Zone abwürgen und die Zinslast der Staaten in die Höhe treiben, fürchten die EZB und Europas Politiker. „Die Regierenden werden den Euro verteidigen, bis die Ersparnisse ihrer Bürger völlig ruiniert sind“, sagt Ökonom Polleit.

Grafik Preise für Eigentumswohnungen in Hamburg und München

"Die Inflation lieben"

So schlimm müsse es nicht kommen: „Die Deutschen könnten die Inflation lieben lernen“, meint Fels. Das Inflationsgespenst werde viel von seinem Schrecken verlieren, hofft der Ökonom. Er erwartet kräftiges Beschäftigungswachstum, Lohn- und Rentensteigerungen und einen Höhenflug der Immobilienpreise.

Letzterer ist schon da: Im ersten Quartal 2012 lagen die Preise für Wohnungen in Vierteln wie Hamburg-Eppendorf und München-Bogenhausen um satte 30 Prozent höher als vor einem Jahr (siehe Chart). Seit Kurzem ist die deutsche Immobilienwelle auch in der Fläche angekommen: Um fünf Prozent stiegen nach Daten der Landesbausparkassen die Preise für Häuser 2011 im Bundesdurchschnitt; Wohnungen wurden sogar um acht Prozent teurer.

Gefühlte Inflation

Wo das Geld am schnellsten an Wert verliert
Die Bevölkerung im Jemen fordert, ihren ehemaligen Präsidenten Ali Abdullah Saleh zur Rechenschaft zu ziehen - für die getöteten Bürger während der Jasmin-Revolution. Das Land verzeichnet derweil eine Inflation in Höhe von 17,61 Prozent. Quelle: IWF, Angaben in Prozent, im Vergleich zum Vorjahresmonat Quelle: dpa
Suriname: 17,71 Prozent. In der Hauptstadt Paramaribo protestieren politische Aktivisten gegen die kürzlich beschlossenen Amnestiegesetze. Diese gewähren dem Präsidenten Desi Bouterse Straffreiheit. Er und weitere Politiker werden beschuldigt, 1982 Oppositionelle während der damaligen Diktatur ermordet zu haben. Quelle: REUTERS
Sudan: Der Präsident Omar al-Bashir lässt sich für die Befreiung der Heglig Öl-Felder von Süd-Sudan feiern. Die Inflationsrate liegt bei 18,09 Prozent. Quelle: dpa
China hat der African Union einen Hauptsitz gespendet. Das neue Gebäude befindet sich in der Hauptstadt von Äthiopien, Addis Abeba. Die Inflation liegt hier bei 18,11 Prozent. Quelle: dpa
Im ehemaligen Bürgerkriegsland Sierra Leone liegt die Inflation bei 18,46 Prozent. Quelle: REUTERS
Vietnam: 18,69 Prozent Quelle: REUTERS
Iran: 21,30 Prozent Quelle: dapd

Wo Preise heftig steigen, nimmt die Gefahr zu, dass Kapital nicht mehr dahin fließt, wo es am produktivsten eingesetzt wäre. „Kredite fließen nicht mehr optimal in produktive und aussichtsreiche Investitionen und können dadurch neue Krisen auslösen“, sagt Eberhard Unger, Ökonom von Fairesearch. Aus Unsicherheit über zukünftige Preise schieben Unternehmen Investitionen auf oder treffen Fehlentscheidungen über die Produktion. Letztlich schadet Inflation so der Wirtschaftskraft. Und die Inflation bei Vermögensgütern wie Immobilien muss nicht auf ewig abgeschottet von anderen Bereichen bleiben. Der Weg von stark anziehenden Häuserpreisen über mehr Neubauten und Renovierungen hin zu steigenden Preisen für Baumaterialien und Handwerker-Leistungen ist kurz.

Grafik tatsächliche und wahrgenommene Inflation

Gefühlt schlägt die Inflation längst zu. Der Index der „gefühlten Inflation“, der Preise von häufig gekauften Gütern stark gewichtet, steigt (siehe Grafik). „Das Statistische Bundesamt spricht über etwa zwei Prozent Inflation und unser Geldbeutel über vier Prozent“, schreibt WirtschaftsWoche-Leser Witold Tyc an die Redaktion.

So denken viele Deutsche: Den billigen Computer hat kaum einer auf der Rechnung, wohl aber die täglich sichtbare Teuerung bei Sprit und Essen. 61,8 Prozent der Deutschen stimmten laut Marktforscher GfK im April der Aussage zu, dass die Preise künftig stärker als bisher oder gleich schnell steigen werden

Unternehmer Nitschke Quelle: Markus Hintzen für WirtschaftsWoche

Ein Jaguar

Jens Nitschke hat gerade für viel Geld einen silbernen Oldtimer, einen Jaguar E-Type, Baujahr 1965, 265 PS, gekauft und restauriert. Investition: 77 000 Euro. „Für mich bedeutet das Auto Lebensqualität in einer Zeit, in der ich nicht mehr das Gefühl habe, dass ich anderen Werten vertrauen kann“, sagt der Unternehmer aus Mainz, der Museen und Tropengärten plant. „Ich kann dem Wert vertrauen und mich darauf verlassen, dass er auch am Markt wertgeschätzt wird“, sagt Nitschke. Was sind dagegen Zahlen auf seinem Kontoauszug? Die Deutschen ließen im ersten Quartal 931 Jaguar-Autos neu zu – 21,5 Prozent mehr als im selben Zeitraum des Vorjahrs.

Inflation ist ein schleichender Prozess: „Erst mal steigen nur die Preise für Güter, die auch sofort nach der Geldmengenerhöhung nachgefragt werden. Die Preise für die übrigen Güter bleiben unverändert“, schrieb der österreichische Nationalökonom Ludwig von Mises. Erwarten Bürger nach Ankündigung einer Geldmengenerhöhung höhere Inflation, flüchten sie zunächst in Sachwerte wie Gold oder Immobilien. Nach den Vermögens- steigen die Verbraucherpreise.

Der Preisanstiege bei transportfähigen Gütern, die international gehandelt werden, fällt eher niedrig aus. Die deutschen Hersteller können im Ausland die höheren Preise nicht durchsetzen. Anders verhält es sich bei Dienstleistungen: Ein Restaurantbesuch oder die Leistung eines Klempners werden nicht international gehandelt, die Konkurrenz aus dem Ausland fällt weg, die Unternehmen können die Preissteigerungen leichter durchsetzen. Kater von der Dekabank erwartet, dass die Preise für deutsche Dienstleistungen im Durchschnitt in den nächsten Jahren um bis zu 4,5 Prozent steigen werden. Vereinzelt seien auch jährliche Teuerungsraten von mehr als zehn Prozent möglich.

Wer den Schaden trägt

Teurer Hauskauf, mäßige Miete
Die Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen in Berlin Quelle: Immobilienscout 24
Die Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen in Hamburg Quelle: Immobilienscout 24
Die Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen in München Quelle: Immobilienscout 24
Die Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen in Köln Quelle: Immobilienscout 24
Die Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen in Frankfurt Quelle: Immobilienscout 24
Die Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen in Stuttgart Quelle: Immobilienscout 24
Die Entwicklung von Miet- und Kaufpreisen in Regensburg Quelle: Immobilienscout 24

Geldentwertung trifft nicht alle gleich. „Inflation schädigt jene, die Preise oder Löhne nicht schnell anpassen können, etwa Angestellte oder Freiberufler, die nach staatlichen Gebührenordnungen abrechnen“, sagt Finanzwissenschaftler Homburg. „Auf diese Weise wurden 1923 Mittelschicht und Geistesarbeiter materiell ausradiert – mit den bekannten Folgen.“

Wenn Löhne hinter den Preissteigerungen zurückbleiben, sinken die Realeinkommen der Beschäftigten. Sie stehen auf der Verliererseite, ebenso die Bezieher staatlicher Sozialleistungen von Kindergeld bis Rente, die nicht schnell genug steigen. Die progressive Einkommensteuer führt dazu, dass Arbeitnehmer in höhere Steuerklassen rutschen, obwohl ihr höheres Gehalt maximal den Kaufkraftschwund ausgleicht. Der Staat gewinnt zunächst: Zum einen werden seine Schulden real weniger wert, zum anderen kassiert er aus der gleichen Beschäftigung mehr Steuern.

In die Forderungen der Gewerkschaften fließt die Inflation ein

Davor schützen können sich Arbeitnehmer kaum. Während Renten und Pensionen automatisch an die Inflation angepasst werden können, geht das in Arbeitsverträgen nicht. „Es ist unzulässig, Gehaltssteigerungen vertraglich an die Inflationsrate zu koppeln. Der Gesetzgeber befürchtet, dass das die Inflation zusätzlich befeuern würde“, sagt Arbeitsrechtler Jobst-Hubertus Bauer, Partner bei Gleis Lutz. „Erlaubt ist aber, zu vereinbaren, dass die Lohnsteigerung sich automatisch an Tarifgehältern einer Branche orientieren soll“, sagt Bauer.

Die entwickeln sich wieder respektabel. Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst – 6,3 Prozent mehr in den nächsten zwei Jahren – hat Signalfunktion für andere Branchen; die IG Metall erstritt für die 50.000 Mitarbeiter der Telekom 6,5 Prozent mehr Gehalt. Fakt ist, dass in die Forderungen der Gewerkschaften die Inflation einfließt. Ein Drittel der IG-Metall-Forderung von 6,5 Prozent stützt sich auf die Inflationserwartung. „Die Inflationsrate muss ausgeglichen werden, die Beschäftigten sollen real keine Kaufkraft verlieren“, sagt Wilfried Kurtzke, Makroökonom in der Grundsatzabteilung der IG Metall.

Grafik Silberanteil in europäischen Währungen zwischen 1400 und 1870

Der Sündenfall

Finanzminister Wolfgang Schäuble findet es völlig „in Ordnung“, wenn die Löhne in Deutschland stärker steigen als in allen anderen EU-Ländern. Deutschland habe schließlich seine Hausaufgaben gemacht und könne sich höhere Tarifabschlüsse leisten. Konsequenterweise hält er eine Inflationsrate von zwei bis drei Prozent für derzeit „noch hinnehmbar“.

Selbst, wenn es der EZB gelingen sollte, ihr Ziel von durchschnittlich zwei Prozent jährlicher Geldentwertung im Euro-Raum zu erreichen: Die Deutschen werden mit höherer Inflation leben müssen. Das hat mittlerweile sogar die Bundesbank eingesehen, über die der britische „Economist“ noch unlängst spottete, einen Zentralbanker zu bitten, etwas mehr Inflation zuzulassen, wäre, als wenn man einen Kardinal bitten würde, mehr Sünden zu akzeptieren. Doch die Sünde hält Einzug.

Überdurchschnittliche Inflationsraten

Wo die Immobilienblase wächst
RegensburgIn vielen bayerischen Städten beispielsweise übersteigen die Immobilienpreise die erwarteten Mieteinnahmen um ein vielfaches. Innerhalb der letzten fünf Jahre stiegen die Immobilienpreise dreimal so schnell wie die Mieten. Quelle: dpa
WürzburgÄhnlich gefährlich sieht es in Würzburg aus. Dort halten sich Angebot und Nachfrage im Moment noch die Waage, doch Experten meinen, auch hier braue sich etwas zusammen. Von „massiven Preisübertreibungen“ ist die Rede. Quelle: dpa
JenaAuch anderswo in Deutschland schießen die Immobilienpreise durch die Decke. Attraktive Studentenstädte wie Erlangen und Freiburg aber auch Jena haben in den letzten Jahren enorme Preissteigerungen erlebt. In Jena stieg der Quadratmeter-Kaufpreis für Eigentumswohnungen in den letzten fünf Jahren um 19 Prozent. Quelle: ZB
OldenburgNoch gravierender sind die Preissteigerungen in den westdeutschen Mittelstädten. In Oldenburg lag der Kaufpreis für einen Wohnungsquadratmeter im Jahr 2006 bei 1706 Euro. Inzwischen sind die Preise um ein Viertel gestiegen. Quelle: dapd
TrierIn Trier sind die Preise im gleichen Zeitraum sogar um 26 Prozent angestiegen. Experten sehen hier allerdings eine Sondersituation: Die Nachbarschaft zum europäischen Finanzzentrum Luxemburg soll für die starken Preissteigerungen verantwortlich sein. Quelle: dpa/dpaweb
HamburgAuch in den deutschen Metropolen steigen die Preise rasant, wobei die Blasengefahr unterschiedlich eingeschätzt wird. Während in Frankfurt, Stuttgart oder Köln Kaufpreis und Miete im Gleichschritt steigen, entsteht in Hamburg im Moment ein Missverhältnis. In der Hansestadt stiegen die Kaufpreise für Eigentumswohnungen in den letzten zwei Jahren um 22 Prozent. Quelle: dpa
MünchenEinsame Spitze bei den deutschen Immobilienpreisen bleibt allerdings München. Für eine 100 Quadratmeter-Eigentumswohnung in einem Vorort der bayerischen Hauptstadt zahlen Investoren eine halbe Million Euro. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für eine Eigentumswohnung liegt bei 3.800 Euro. Verglichen mit anderen europäischen Städten sind das allerdings „Peanuts“,... Quelle: dpa

Deutschland werde künftig in der europäischen Währungsunion eher überdurchschnittliche Inflationsraten aufweisen, sagte Jens Ulbrich, der Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der Bundesbank, vor dem Finanzausschuss des Bundestags. „Die EZB macht eine Geldpolitik für den Durchschnitt der Euro-Zone. Eine höhere, deutsche Inflationsrate ist sogar gut für die Euro-Zone, da sich dann die Wettbewerbsfähigkeit der Mitgliedsländer der Währungsunion angleicht“, bekräftigt ein hochrangiger Bundesbanker.

Viele Ökonomen treibt diese neue Toleranz auf die Barrikaden. „Die Politik der ,etwas höheren‘ Inflation ist ein wirtschaftlich und politisch gefährlicher Weg, der nicht beschritten werden darf“, schrieben zwölf angesehene deutsche Wirtschaftswissenschaftler in einem Mitte der Woche veröffentlichten Aufruf. Wer statt bisher zwei auch „vier oder gar sechs Prozent“ Inflation toleriere, um so die hohen Staatsschulden real zu entwerten und schmerzlos zu reduzieren, riskiere eine folgenreiche Lohn-Preis-Spirale. „Inflation ist wie Zahnpasta: Ist sie einmal aus der Tube, bekommt man sie nur schwer wieder hinein“, zitieren die Autoren den ehemaligen Bundesbank-Präsidenten Karl Otto Pöhl. Die EZB wird, so viel ist klar, ihre Geldpolitik nicht an der robusten Konjunktur in Deutschland ausrichten, sondern auf schwache Länder wie Spanien Rücksicht nehmen: „Die Geldpolitik der EZB wird in den nächsten Jahren für Deutschland daher eher zu expansiv sein“, sagt Alessandro Bee, Ökonom bei der Bank Sarasin.

Wohnen wird nicht billiger

Jürgen Michels, Ökonom der Citigroup, rechnet damit, dass die EZB ihre Geldpolitik noch weiter lockern wird. „Ich erwarte, dass die EZB noch mehrere Dicke Berthas in diesem Jahr zünden und in absehbarer Zeit die Zinsen noch weiter senken wird.“ Als „Dicke Bertha“ bezeichnete EZB-Chef Mario Draghi die Programme, die den Banken die astronomische Summe von einer Billion Euro zur Verfügung stellten.

Gegen Bertha hilft nur Beton, denken viele Deutsche.

Fest steht: Wohnen wird nicht billiger, egal, ob zur Miete oder als Eigentümer, der Hypothekenraten abstottern muss. Vermögensverwalter Schott rät deshalb nach wie vor „fast uneingeschränkt zu solide gepreisten und finanzierten selbst bewohnten Immobilien“. Bei Immobilien zur Kapitalanlage ist er deutlich zurückhaltender: „Hier überschätzen viele die Möglichkeiten künftiger Mietsteigerungen sowie die hohen Kosten für die Instandhaltung.“

Aufsteiger und Absteiger im Immobilien-Ranking
Bochum Quelle: Presse
Wiesbaden Quelle: dpa
Freiburg Quelle: dpa
Halle (Saale) Quelle: GNU
Leipzig Quelle: dpa
Nürnberg Quelle: dpa
Krefeld Quelle: GNU

Im-mobil - un-beweglich

Oliver Moll vom Hamburger Immobilien-Verwalter Moll & Moll Zinshaus, der auf Verkauf und Verwaltung großer Mietshäuser für private Kapitalanleger spezialisiert ist, führt sein Unternehmen in dritter Generation; Seine Preisdaten reichen mehr als 100 Jahre zurück. „Solche Kaufpreise haben wir in Hamburg noch nie gesehen“, sagt Moll. „Traditionell hatten wir hier durchschnittlich 12 bis 17 Netto- Jahreskaltmieten; heute sehen wir kaum noch ein Objekt für weniger als die 22-fache, manchmal 25-fache Mieteinnahme eines Jahres.“ Eine Mietrendite von mehr als 1,5 Prozent nach Steuern ließen diese Preise nicht mehr zu.

Aber: „Menschen, die Millionen auf dem Tagesgeldkonto oder in Geldmarktfonds geparkt haben, braucht man mit Argumenten wie einer schlechten Mietrendite nicht zu kommen; das interessiert die überhaupt nicht; sie haben schlicht Angst um ihr Geld“, sagt der Regensburger Vermögensverwalter Frank-Rüdiger Griep. Übersehen wird dabei leicht, dass großer Immobilienbesitz auch Gefahren birgt: „Wer sein ganzes Geld aus Angst vor hoher Inflation in Immobilien steckt, macht es, wie der Name schon sagt, unbeweglich. Sie sind für Neider oder einen klammen Staat, der Steuern erhöhen muss, gut sichtbar“, sagt der Hamburger Analyst Andreas Otto.

Sanierung, Ausbau und Verschönerung

Welche Städte beliebt sind - und teuer
Die Preise für Wohneigentum in Berlin (Bild: Reichstag) ziehen an. Vor allem 2010 stiegen die Preise für bestehende Wohnungen in Zentrumslagen deutlich. Im vergangenen Jahr kostete ein Quadratmeter im Zentrum bis zu 2500 Euro. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern in Randlagen stagnierte hingegen eher. Quelle: Immobilienscout 24 Quelle: Reuters
Der Wohnungsmarkt wurde von gleich zwei Preistreibern angeschoben: Sowohl Selbstnutzer als auch Kapitalanleger suchten in Innenstadtlagen nach einer neuen Heimat für sich oder für ihr Geld. Trotz der jüngsten Preissteigerungen gilt der Berliner Wohnmarkt als vergleichsweise günstig. Das Mietniveau steigt zwar zuverlässig an, die Kaufpreise liegen jedoch weiterhin deutlich unter denen anderer europäischer Hauptstädte (Bild: Fernsehturm). Quelle: Reuters
Beliebte Stadtviertel sind nach wie vor Charlottenburg-Wilmersdorf (Bild: Schloss Charlottenburg), Mitte, Prenzlauer Berg sowie Friedrichshain-Kreuzberg. Gerade in gefragten Lagen wird das Angebot allerdings knapp. Wer einmal ein Objekt erworben hat, kann jedoch lange profitieren. Die weiterhin wachsende Nachfrage nach Mietwohnungen lässt die Preise steigen - im Schnitt um 4,5 Prozent. Die stärksten Preissteigerungen gab es mit zehn bis 15 Prozent in Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf. Quelle: dpa
In München (Bild: Marienplatz) sind manche Lagen fast leergekauft - Interessenten müssen oft lange nach der passenden Wohnung oder dem passenden Haus suchen. Entsprechend werden die wenigen verfügbaren Objekte zu Höchstpreisen gehandelt: Einfamilienhäuser sind teils ab einer Million Euro zu haben - wenn überhaupt. Quelle: ap
Den stärksten Anstieg zeigt die Nachfrage nach Eigentumswohnungen. Kaufwillige überbieten sich gegenseitig, um überhaupt zum Zug zu kommen. In Altstadtnähe sind Quadratmeterpreise ab 5.000 Euro eher die Regel als die Ausnahme. Mittlerweile weichen Interessenten auf benachbarte Lagen wie das frühere Arbeiterviertel Untergiesing aus.
Auch für Vermieter ist es in München (Bild: Schlosspark Nymphenburg) angenehm. Leerstand gibt es kaum, die Preise stiegen bisher kontinuierlich, scheinen aber die Obergrenze langsam zu erreichen. Auf hohem Niveau wird München wohl weiterhin ein teurer Standort bleiben. Quelle: dapd
Neben Münchens erfreuen sich auch Hamburgs Wohnungen größter Beliebtheit. Einer der großen (und teuren) Magnete ist die Hafen City: Moderne, schicke Gebäude mit Wasserblick ziehen Gutsituierte an. Eines Tages soll aus der Großbaustelle Elbphilharmonie (im Bild) ein pompöses Konzerthaus werden. Bis dahin müssen Anwohner sich wohl mit den Bauarbeiten arrangieren. Die Quadratmeterpreise liegen trotzdem oft zwischen 4.500 und 7.500 Euro. Die Kaufpreise für Wohnungen sind deutlich stärker gestiegen als der Bundesdurchschnitt. Quelle: dpa

Taugt die vermietete Immobilie, wenn schon nicht als Renditeknüller, so wenigstens als Werterhalt? Historisch gesehen lautet die Antwort: eher selten.

Wer im Eigenheim wohnt, braucht sich nicht um den Marktwert zu scheren. Der aktuell wohl meistbeschrittene Weg, um sich gegen steigende Kosten und Preise zu wappnen, sind Sanierung, Ausbau und Verschönerung des eigenen Heims.

Tipps zum Sparen von Heizkosten
Heiztemperatur richtig wählen Quelle: dpa
Temperaturabsenkung bei Abwesenheit Quelle: dpa
Türen, Fenster und Rolllädenkasten abdichten Quelle: dapd
Heizkörper entlüften Quelle: Ewald Fröch - Fotolia.com
Gerade der Brenner von Heizungsanlagen – gemeinhin Heizkessel genannt – muss regelmäßig eingestellt werden, Quelle: Kadmy - Fotolia.com
Heizkörper frei lassen, zur Wand isolieren Quelle: dpa
Thermostat digitale Temperaturregelung Quelle: sugar0607 - Fotolia.com

Panzerglas-Duschwand

Gegangen ist ihn Oliver Potthoff. Stolz führt der Rheinländer Besucher durch den neuen Garten und in das grundsanierte Haus. „Da auf der Terrasse habe ich die alten Waschbetonplatten gegen echten Granit ausgetauscht, der hält länger, als Sie und ich zusammen noch leben werden“, postuliert der Mittsechziger und zieht die ausgeleierte Cordhose wieder hoch. „Und drin ist die alte Wanne weg und eine bodengleiche Dusche reingekommen, hat ein paar Mark gekostet, aber was man hat, das hat man“, sagt der pensionierte Beamte.

Die „paar Mark waren 16.000 Euro“, ergänzt seine Frau, inklusive drei Kernbohrungen, italienischem Feinsteinzeug, Panzerglas-Duschwand und selbstreinigendem Ablauf, aber sie sei froh, „dass wir das jetzt gemacht haben, die Handwerker werden ja nicht billiger, und so haben unsere Kinder später auch noch was davon.“

Sparsamere Heizung und Dämm-Maßnahmen

Immobilienexperte Moll mag da nicht widersprechen: „Bei der Frage, ob Sanieren ein geeigneter Inflationsschutz ist, muss man zwischen Selbstnutzern und Kapitalanlegern unterscheiden. Beim Selbstnutzer ist Instandhaltung immer eine gute Idee, denn sie hebt nicht nur den Wert einer Immobilie, sie sorgt gerade in Gegenden mit schwacher Nachfrage dafür, dass Altbauten vermarktbar bleiben.“

Eine sparsamere Heizung oder Dämm-Maßnahmen lohnten sich für Selbstnutzer fast immer, sagt auch Rüdiger Hornung, Geschäftsführer der TÜV Süd Immowert, „damit bekämpfen Sie die Inflation an der wirksamsten Stelle, bei den überproportional steigenden Energiekosten“.

Auftragsboom bei Dachdeckern, Zimmerern und Installateuren

So sparen die Deutschen
„Die Deutschen sind für ihren enormen Spareifer bekannt. Umso erfreulicher ist es, dass noch mehr Menschen die Notwendigkeit erkannt haben, finanzielle Rücklagen zu bilden – gerade auch in wirtschaftlich stürmischen Zeiten wie aktuell“, sagt Bertil Bos, Managing Director der Bank of Scotland in Deutschland. In einer repräsentativen Studie hat das Meinungsforschungsinstitut das Spar- und Anlageverhalten der Bundesbürger untersucht. Dabei zeigten sich große Unterschiede in den einzelnen Regionen. Wie die Deutschen mit Geld umgehen, hängt auch von ihrem Wohnort ab. Doch gängige Vorurteile zeigten sich dabei nicht.Quelle: Sparerkompass Deutschland 2012Eine forsa-Studie im Auftrag der Bank of Scotland Quelle: dpa
Selbstbewusste BayernDie Einwohner Bayerns (41 %) halten sich häufig für „gut“ oder „sehr gut“ informiert. Männer sind dabei selbstbewusster als Frauen: 38 % der Männer geben an, beim Thema Finanzen „gut“ oder „sehr gut“ im Bilde zu sein. Gefragt worden war: „Wie schätzen Sie Ihren Informationsstand ein, wenn es um Finanzangelegenheiten und Geldanlagen geht?“ Quelle: dpa
Unsichere SchwabenDie Menschen in Baden-Württemberg (30 %) schätzen ihren Wissensstand besonders oft als „gering“ oder „sehr gering“ ein. Bei den Frauen fühlen sich nur 29 % umfassend informiert, dafür gibt fast jede vierte Bundesbürgerin (24 %) an, keine oder nur geringe Finanzkenntnisse zu besitzen. Das überrascht, denn eigentlich beurteilen die Menschen in Westdeutschland (34 %) ihr Finanzwissen etwas häufiger als „gut“ oder „sehr gut“ als die Bundesbürger im Osten der Republik (30 %). Gefragt worden war: „Wie schätzen Sie Ihren Informationsstand ein, wenn es um Finanzangelegenheiten und Geldanlagen geht?“Im Bild: Blick auf Stuttgart mit dem Fernsehturm. Quelle: dpa
Geschickte Sachsen-AnhalterDie Menschen in Sachsen-Anhalt sind von ihrem Finanzgeschick überzeugt. Als „sehr gut“ bewerten ihren Umgang mit Geld 57 Prozent der Menschen in Sachsen-Anhalt ihren Umgang mit Geld. Generell glauben die Bürger in Ostdeutschland (48 %) etwas häufiger als die Menschen im Westen der Republik (43 %), sehr gut mit Geld umgehen zu können. Frauen (47 %) sind dabei übrigens von ihrem Finanzgeschick etwas mehr überzeugt als Männer (40 %).Im Bild: Das Hundertwasserhaus in Magdeburg. Quelle: dpa
Fleißige RheinländerDie Menschen in Westdeutschland (58 %) geben häufiger an, regelmäßig Geld zurückzulegen als die Menschen im Osten der Republik (54 %). Am fleißigsten sparen die Rheinländer und Westfalen. Der Anteil der Menschen, die regelmäßig Geld zurücklegen, liegt in Nordrhein-Westfalen bei 63 Prozent – das ist Spitze.Im Bild: Die Rheinwiesen in Düsseldorf. Quelle: dpa
Faule BerlinerDie Berliner und die Brandenburger vergessen es am häufigsten, den Freistellungsauftrag für Zinserträge einzureichen. Sie sind zudem die faulsten Sparer. Der Anteil der Menschen, die regelmäßig Geld zurücklegen, liegt bei nur 42 Prozent.Im Bild: Der Berliner Reichstag. Quelle: dpa
Optimistische PfälzerDie Menschen in Rheinland-Pfalz (53 %) und in Hessen (47 %) bewerten ihre finanzielle Situation besonders häufig als „gut“ oder „sehr gut“.Im Bild: Der Mainzer Dom. Quelle: dpa

Das haben immer mehr Hausbesitzer verinnerlicht. Dachdecker, Zimmerer und Installateure können sich vor Aufträgen kaum retten. Laut Verband der Bayerischen Bau- und Ausbauwirtschaft bezeichnen 52 Prozent der 3500 Betriebe ihre Auftragslage im ersten Quartal 2012 als „gut bis sehr gut“, nur noch 0,8 Prozent sagen, sie sei „schlecht“. Ein historischer Bestwert. Vor allem Private und der Wohnungsbau sorgten für den Boom, so Jens Ulrich von der Handwerkskammer München.

Bauschreiner Andreas Henschel aus dem Rheinland etwa hat erhebliche Terminprobleme. Sein Rücken schmerzt, dennoch rackert er jeden Tag von morgens um sieben, bis es dunkel wird. Mittlerweile sind ihm sogar Heimwerker recht – Menschen, die selbst Hand anlegen wollen. „Ich habe so viel zu tun, dass ich ganz froh bin, wenn einer mit anpackt, wenn der nicht grade zwei linke Hände hat“, sagt Henschel.

Schubkarren und Styroporplatten

Seine Klientel tummelt sich in den Baumärkten, Fliesen- und Küchenstudios der Republik. Im Düsseldorfer Bauhaus etwa spielen sich bizarre Szenen ab: Menschen mit ratlosen Gesichtern rennen hektisch um Regale, lange Einkaufslisten in der Hand; vor den wenigen Verkäufern haben sich Schlangen gebildet. Alle wollen etwas wissen: Passt der Anschluss auf das Rohr? Welcher Zaunanstrich ist wasserfest und trotzdem bio? Und wo zum Teufel sind die Diamantscheiben für den Winkelschleifer?

Wo wollen die Leute nur mit all den Schubkarren, Rotband-Säcken und Styroporplatten hin? Die Baumarktkette Hornbach steigerte den Umsatz in Deutschland von 2008 bis 2011 um knapp zehn Prozent auf 1,64 Milliarden Euro. „Die gute Konsumstimmung und Niedrigzinsen beflügeln den Wohnungsbau“, sagt Konzernchef Albrecht Hornbach.

Elisabeth und Eduard Appelhans Quelle: Ingo Rappers für WirtschaftsWoche

Hohe Nachfrage und verlängerte Lieferzeit

„Boah, sind die teuer!“, entfährt es einem grauhaarigen Mittfünfziger in Cargo-Jeans und sportlicher Lederjacke, als er die Granitpfosten für die Beeteinfassung endlich im Duisburger Hornbach-Center gefunden hat. Spontan entscheidet er sich für die artifizielle Version des Randsteins aus Porenbeton, kostet knapp ein Drittel, erregt aber prompt das Missfallen seiner Frau. „Du weißt, dass mir das künstliche Zeug nicht gefällt; das sieht bei uns bald aus wie bei meinen Eltern!“

Künstlich oder nicht – Hauptsache neu. Bei Sorpetaler Fensterbau im Sauerland schieben die 60 Mitarbeiter seit einigen Wochen Überstunden. 90 Prozent der Endkunden sind Privatleute, „wir sind im oberen Preissegment aktiv, haben keine Kunststofffenster im Sortiment“, sagt Co-Chefin Elisabeth Appelhans. Die Lieferzeit für ihre Holz- und Holz-Alu-Fenster hat sich in diesem Frühjahr von drei bis vier Wochen auf acht Wochen verdoppelt. „Das liegt an der hohen Nachfrage; wir können 120 Fenster nicht in der gleichen Zeit bauen wie 80, wir kommen an unsere Kapazitätsgrenzen.“

Sachwerte dominieren künftig Depots

Die teuersten Bilder unterm Hammer
Das Gemälde "Nafea faa ipoipo?", 1892 von Paul Gauguin gemalt, ist Gerüchten zufolge das teuerste Gemälde der Welt. Quelle: AP
Künstler: Andy WarholWerk : Self-Portrait (1963-1964)Versteigert am: 11. Mai 2011, bei Christie's in New York, USAAuktionspreis: 34.250.000 US-Dollar Quelle: Christie's
Künstler: Egon SchieleWerk : Häuser mit bunter Wäsche (1914) Versteigert am: 22. Juni 2011, bei Sotheby's in London, GroßbritannienAuktionspreis: 35.681.800 US-Dollar Quelle: Sotheby's
Künstler: Gustav KlimtWerk : Litzlberg am Attersee (1914/1915)Versteigert am: 02. November 2011, bei Sotheby's in New York, USAAuktionspreis: 36.000.000 US-Dollar Quelle: Sotheby's
Künstler: Pablo PicassoWerk : La Lecture (1932)Versteigert am: 02. August 2011, bei Sotheby's in London, GroßbritannienAuktionspreis: 36.274.500 US-Dollar Quelle: Sotheby's
Künstler: Beihong XuWerk : Cultivation on the peaceful land (1951)Versteigert am: 05. Dezember 2011, bei Poly International Auction Co., in Beijing, ChinaAuktionspreis: 36.679.200 US-Dollar Quelle: Poly International Auction Co.
Künstler: Francesco GuardiWerk : Venedig, eine Ansicht der Rialto-Brücke, nach Norden schauend, von der Fondamenta del Carbon (1768)Versteigert am: 06. Juli 2011, bei Sotheby's in London, GroßbritannienAuktionspreis: 38.256.120 US-Dollar Quelle: Sotheby's

Sachwerte dominieren künftig die Depots von Anlegern. „Da man den besten Inflationsschutz ex ante nie erkennen kann, bleibt nur die Streuung des Geldes auf mehrere sinnvolle Anlageformen“, empfiehlt Vermögensverwalter Schott.

Auch Großanleger handeln danach: Um sich „gegen eine beschleunigte Inflation zu schützen“, kauft der weltweit größte Rückversicherer Munich Re „Sachwerte wie Aktien, Immobilien, Rohstoffe und Investitionen in erneuerbare Energien“. Seit Anfang 2011 hat er zudem seinen Bestand an inflationsgesicherten Anleihen und Derivaten um mehr als ein Viertel aufgestockt.

Grafik Veränderungen der Ausschüttungen von US-Unternehmen gegenüber Vorjahr und Inflationsrate

Ausgleich der Inflation

Die Grundidee von inflationsgeschützten Anleihen, auch Linker genannt, ist einfach: Der Schuldner zahlt nur eine geringe Rendite und gleicht im Gegenzug am Ende der Laufzeit die Inflation aus. Linker sind eine Versicherung gegen einen Anstieg der Inflation. „Wer erwartet, dass die Preise weiter steigen, für den sind Linker die beste Geldanlage“, sagt Stephan Kuhnke, Vorstandschef und Leiter des Portfoliomanagements beim Anleihemanager Bantleon.

Vorsicht: Der Bund koppelt den Inflationsausgleich seiner Linker nicht an die deutsche Geldentwertung, sondern an jene der Euro-Zone. Liegt die Inflation in Deutschland künftig über der der Euro-Zone, was wegen der Wirtschaftsprobleme der Peripheriestaaten wahrscheinlich ist, verlieren deutsche Anleger trotz Bundeslinker real Kaufkraft.

Ungeliebte Aktien

„Nein, nein und nochmals nein!“, schrieb Leser Manfred R. der WirtschaftsWoche, als diese kürzlich einige Aktien als geeignete Mittel gegen steigende Preise und Papiergeldentwertung empfohlen hatte, „der Deutsche kauft keine Aktien! Der Deutsche kauft Gold und Immobilien!“

Wohl wahr: „Aktien sind derzeit sowohl bei Profis, wie Versicherungen, als auch bei Privatleuten extrem unbeliebt; das waren historisch eigentlich immer gute Einstiegszeitpunkte“, sagt Deutschlands dienstältester Vermögensverwalter Jens Ehrhardt.

Aktien sind wichtig

Ein halbwegs inflationssicheres Depot kommt jedoch nicht ohne Aktien aus: „Über die Beteiligung an Unternehmen können Anleger von steigenden Preisen profitieren, sei es über höhere Kurse oder über Dividenden. Aktien bringen, anders als Gold, regelmäßige Erträge, im Gegensatz zu Immobilien ist der Handel sehr liquide und hat geringe Nebenkosten“, erklärt Vermögensverwalter Bert Flossbach. Natürlich kommt nicht jede Aktie als Inflationsschutz infrage: „Betrachtet man frühere Hochinflationsphasen, fällt auf, dass Aktienindizes wie der S&P 500 zwar bei moderater Inflation sehr gut liefen, dass aber bei höherer oder gar galoppierender Inflation, die Kurse die Teuerung nicht mehr ausgleichen konnten“, sagt Alfred Roelli, Aktienmarktstratege bei Bank Pictet.

Bei hoher Teuerung können längst nicht alle Unternehmen ihre steigenden Einkaufspreise voll weiterreichen. „Man benötigt Aktien von Firmen, die in jeder Lage eine gewisse Preissetzungsmacht behalten, weil sie ein mehr oder weniger unverzichtbares Produkt herstellen“, sagt Roelli.

Weltweit, solide, stark

Dass solche Aktien in Zeiten hoher Inflation deutlich besser liefen als der Gesamtmarkt, beweisen die „Nifty Fifty“ aus den USA der Siebziger. Das waren frühe Globalisierungsgewinner mit weltweiter Kundenbasis, soliden Bilanzen und einer starken Marke, etwa IBM, Avon, Gillette, Xerox oder Kodak. Zudem zeichneten sich die „schicken 50“ durch überdurchschnittlich hohe Dividenden aus.

Eine Aktie, die diese Kriterien heute erfüllt, ist zum Beispiel Nestlé. Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern hat in 27 der vergangenen 30 Jahre seine Dividende erhöht, im Schnitt um 16 Prozent pro Jahr, insgesamt um das 26-Fache. Interessant sind auch der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser („Calgon“, „Clearasil“), Coca-Cola, McDonald’s, die Softwareschmieden SAP und Oracle, der norwegische Öl- und Gaskonzern Statoil, die Tabakkonzerne Philip Morris und British American Tobacco sowie der Rohstoffkonzern BHP Billiton.

Mit einem breit gestreuten Depot aus solchen Aktien, erstklassigen Unternehmensanleihen sowie Gold, Rohstoffen und Immobilien können Anleger der Inflation relativ gelassen entgegensehen.

Wald-Banker Johannes Renn streut nicht nur zwischen Fichten, Buchen und Lärchen, sondern bis hin zu seinen Mietern: Die Einliegerwohnung in seinem Haus im Allgäu vermietet er nur noch an Feriengäste, nicht mehr an Dauermieter. „Kommt die Inflation, kann ich die Miete von heute auf morgen erhöhen, ich bin jetzt viel flexibler“, sagt Renn. „Mit nur einem Mieter hätte ich dagegen ein Klumpenrisiko.“

Gelernt ist eben gelernt.

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