Den Preis dafür zahlt künftig Deutschland – durch steigende Inflation. Die Zeichen, dass die Saat der Geldentwertung, die die EZB sät, aufgeht, sind unübersehbar. Mit minus 1,3 Prozent liegt der Zins für Dreimonatsgeld nach Abzug der Teuerungsrate in Deutschland weit im negativen Bereich. Ähnliches gilt für zehnjährige Bundesanleihen, die real mit minus 0,3 Prozent rentieren.
Für Bürger und Unternehmen lohnt es sich daher nicht mehr, Geld bei Banken oder in Staatsanleihen anzulegen. Stattdessen stecken sie es in den Kauf von Konsumartikeln, in Immobilien oder in neue Maschinen und Anlagen. Am Immobilienmarkt hat der Boom bereits sichtbare Spuren hinterlassen. Die Preise für Eigenheime sind nach Angaben der Bundesbank in den vergangenen beiden Jahren um insgesamt acht Prozent gestiegen.
Inflation wird Vermögen umverteilen
Die robuste Inlandsnachfrage hat dafür gesorgt, dass die Kapazitäten der Unternehmen trotz der jüngsten Konjunkturdelle nach wie vor hoch ausgelastet sind. Die steigende Nachfrage nach Arbeitskräften sowie der Fachkräftemangel machen den Arbeitsmarkt zunehmend zu einem Anbietermarkt, auf dem die Arbeitnehmer die Konditionen diktieren.
Der überzogene Lohnabschluss im öffentlichen Dienst ist nur der Auftakt für die bevorstehende Lohnbonanza. Den Kostenschub dürften die Unternehmen an die Verbraucher weitergeben. Mit fatalen Folgen: Die Inflation wird die Vermögen von den Gläubigern zu den Schuldnern umverteilen, die Armen ärmer machen, das Preisgefüge verzerren, Fehlinvestitionen auslösen und den Wohlstand schmälern. Deutschland wird viel bluten für den Euro.