Trotz gestiegener Lebensmittelpreise bleibt die Inflation in Deutschland vergleichsweise niedrig. Im April lagen die Verbraucherpreise im Schnitt 1,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch eine frühere Schätzung bestätigte. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt eine Teuerungsrate von knapp zwei Prozent im Euro-Raum an. Dieser Wert gilt als ideal für die Konjunktur, wird aber in der Währungsunion seit langem verfehlt.
Preistreiber waren zu Frühlingsbeginn vor allem Nahrungsmittel. Diese verteuerten sich mit 3,4 Prozent stärker als zuletzt. Dabei fiel der Preisaufschlag auf Sahne mit 37 Prozent besonders hoch aus, während für Äpfel und Butter jeweils knapp ein Drittel mehr bezahlt werden mussten. Alkohol und Tabakwaren kosteten 4,1 Prozent mehr als im April 2017.
Für Energie musste 1,3 Prozent mehr bezahlt werden als vor Jahresfrist. Zwar verteuerte sich leichtes Heizöl mit 8,0 Prozent kräftig. Dafür wurden für Benzin und andere Kraftstoffe nur 0,6 Prozent mehr verlangt, während sich Gas sogar um 1,3 Prozent verbilligte. Pauschalreisen kosteten 1,1 Prozent weniger. Grund hierfür ist vor allem, dass die Ostertage dieses Jahr früher lagen und deshalb Reisen im April günstiger waren.
Für 2018 erwartet die Bundesregierung, dass die deutsche Inflationsrate im Jahresschnitt bei 1,8 Prozent liegt. Im kommenden Jahr soll sie dann auf 2,0 Prozent steigen.