Frankfurt Die jährliche Inflation im Euro-Raum dürfte im Oktober 2016 auf 0,5 Prozent gestiegen sein. Im September lag das Plus bei 0,4 Prozent. Nach der Schnellschätzung von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union verteuerten sich vor allem Dienstleistungen mit gut einem Prozent, gefolgt gefolgt von Lebensmitteln, Alkohol und Tabak.
Zudem verlangsamte sich der Preisrückgang bei Energie. Im Oktober zahlten Euro-Bürger auf Jahressicht -0,9 Prozent weniger für Benzin, Heizöl oder Erdgas; im September hatte dieser Wert noch bei minus drei Prozent gelegen. Klammert man Energie aus, lag die Jahresteuerung bei 0,7 Prozent.
Der Anstieg war in dieser Höhe erwartet worden. Trotz des leichten Auftriebs ist die Teuerung aber immer noch weit niedriger als der Europäischen Zentralbank (EZB) lieb sein kann. Sie strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent als Idealwert für die Konjunkturentwicklung an.
Die Währungshüter um EZB-Chef Mario Draghi haben den Leitzins bereits auf null gesetzt und ein billionenschweres Wertpapierankaufprogramm aufgelegt, um die Wirtschaft anzukurbeln und die Inflation anzuheizen. Im Dezember steht eine Entscheidung an, ob sie das bis Ende März 2017 laufende Programm verlängern und eventuell Änderungen daran vornehmen sollen.