Insolvenz IHW sieht stabilen Trend bei Insolvenzen

Die Zahl der Insolvenzen liegt nahezu auf dem Vorjahresniveau. Doch die Belastungen für die Firmen können wohl nochmals deutlich zulegen.

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Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften liege im Juni bei 709. Quelle: imago images/Jochen Tack

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland bleibt dem IWH-Institut zufolge derzeit noch stabil. Die Ökonominnen und Ökonomen aus Halle sehen aber zunehmende Risiken für die Unternehmen, wie aus einer Analyse vom Donnerstag hervorgeht. „Das Insolvenzgeschehen zeigt sich trotz Energiekrise, Lieferkettenproblemen und dem schrittweisen Auslaufen der Corona-Hilfen noch immer erfreulich robust“, sagte IWH-Fachmann Steffen Müller.

Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften liege im Juni bei 709 und damit etwas unter den Vormonaten und nahezu exakt auf dem Vorjahresniveau. Auch für Juli und August sei mit keinen starken Veränderungen zu rechnen. Doch die Belastungen für die Firmen würden nochmals deutlich zulegen.

Dazu gehörten die Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro im Oktober, die seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) eingeleitete Zinswende und weiter zu erwartende Preissteigerungen bei der Energie.

Die Erzeugerpreise kletterten auf breiter Front. „Das umfasst die Lohnkosten, die Kapitalkosten und voraussichtlich auch die Energiekosten“, erläuterte Müller. „Wie stark diese Belastungen auf das Insolvenzgeschehen durchschlagen, hängt auch davon ab, wie stark die Unternehmen selbst die Preise erhöhen können.“

Die Berechnungen des IWH zeigen, dass in den zehn Prozent der größten Unternehmen, deren Insolvenz im Juni gemeldet wurde, 5400 Jobs betroffen waren. Dies liege leicht unter dem Niveau der Vormonate und in etwa auf dem Jahresschnitt von 2021.

Mehr: Immer häufiger heißt es: „Betrieb erneut insolvent“

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