
Frankfurt Der führende US-Notenbanker James Bullard hat sich für eine baldige Zinserhöhung in Amerika ausgesprochen. Die Märkte gingen derzeit mit einer hohen Wahrscheinlich davon aus, dass die Notenbank Fed im Dezember die Zinsen anheben werde, sagte der Chef der Federal Reserve von St. Louis am Freitag bei einer Finanzkonferenz in Frankfurt. „Ich tendiere dazu, dass zu unterstützen.“
Für ihn stelle sich vor allem die Frage, wie die Fed dann 2017 weiter verfahren werde. Auch Fed-Chefin Janet Yellen hatte am Donnerstag bei ihrem ersten Auftritt seit dem Sieg von Donald Trump bei der US-Wahl erklärt, eine Zinsanhebung könne „relativ bald“ angebracht sein.
Trump hat angekündigt, illegale Einwanderer auszuweisen und Schutzzölle für ausländische Importe zu erheben. Bullard deutete an, dass solche Maßnahmen aus seiner Sicht in naher Zukunft keinen großen Einfluss auf die US-Wirtschaft und den Kurs der Fed haben werden. „Das sind Dinge, die sich erst langfristig auswirken.“
Handelsfragen würden lange diskutiert, große Auswirkungen auf die Wirtschaft seien deshalb erst in einigen Jahren denkbar, sagte Bullard. „Das gleiche gilt für Immigration.“ Eine mögliche Reform der Einwanderungspolitik könne potenziell große Auswirkungen haben, allerdings vermutlich erst in fünf bis zehn Jahren.