Jens Weidmann Bundesbank-Präsident mahnt zur Geduld

Die EZB strebt knapp zwei Prozent Inflation als Idealwert für die Wirtschaft an. Im Mai waren die Preise aber um 0,1 Prozent gefallen. Nun heißt es abwarten, sagt der Bundesbank-Präsident.

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Die Bundesbank sieht die EZB-Anleihenkäufe schon seit langem kritisch. Quelle: Reuters

Frankfurt Bundesbank-Präsident Jens Weidmann mahnt bei den jüngsten Schritten zur weiteren Lockerung der Geldpolitik im Euro-Raum zur Geduld. Es sei richtig, die beschlossenen Maßnahmen nun wirken zu lassen, sagte Weidmann am Mittwoch auf einer Veranstaltung in Frankfurt. Zwar sei die Inflationsrate aktuell eher zu niedrig als zu hoch. „Unsere mittelfristige Definition von Preisstabilität erlaubt es uns aber derzeit abzuwarten, wie die unkonventionellen Maßnahmen wirken“, sagte Weidmann. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt knapp zwei Prozent Inflation als Idealwert für die Wirtschaft an. Im Mai waren die Preise aber um 0,1 Prozent gefallen.

Sollte das Inflationsziel zu lange verfehlt werden, könne das dazu führen, dass die Glaubwürdigkeit der Geldpolitik sinke, sagte Weidmann. „Einen solchen Vertrauensverlust sehe ich gegenwärtig aber nicht,“ fügte er hinzu. Auch der zuletzt lediglich nur verhaltene Lohnanstieg im Euro-Raum liefere keinen Grund, die Alarmglocke schrillen zu lassen. Eine gefährliche Abwärtsspirale aus sinkenden Preisen und Löhnen könne er nicht erkennen. Die Euro-Wächter hatten im März unter anderem ihr Staatsanleihen-Kaufprogramm ausgeweitet, das inzwischen auf 1,74 Billionen Euro angelegt ist. Zudem kauft die EZB seit vergangener Woche auch Firmenanleihen. Die Bundesbank sieht die Anleihenkäufe schon seit langem kritisch.

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