Das müssen Sie erklären.
Ich rede von den Menschen, die große Ziele haben, die weit hinaus wollen. Junge Leute, die gleichzeitig gut gebildet sind – aber deren Eltern nicht zu den reichsten zehn Prozent des Landes gehören. Sie werden den Sprung nach oben nie schaffen, wenn sich der Status quo verfestigt, wenn die Bundesrepublik ihnen also nicht mehr Aufstiegschancen ermöglicht. Sie haben nur noch drei Möglichkeiten ihren Ehrgeiz zu befriedigen. Entweder sie nehmen eine sehr demütige Haltung an und verzichten auf die Realisierung ihrer Träume zu eigenen Lebzeiten. Oder sie schlagen den kriminellen Weg ein. Ich denke nicht unbedingt an Räuberbanden, aber zum Beispiel an Finanzkriminalität, sprich: Betrug, Steuerhinterziehung. Der dritte Weg ist derjenige, der heute doch eine gewisse Popularität genieß: Den Staat um Hilfe bitten und nach Umverteilung rufen bzw. selber eine politische Karriere einschlagen.
Das entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass gerade die junge, gut ausgebildete Elite, die nach Macht und Reichtum strebt, angeblich zum größten Kapitalismus-Kritiker mutiert.
Das ist richtig. Aber auch verständlich. Es staut sich bei den hoffnungsvollen jungen Leuten ein ungeheurer Frust auf, wenn Sie nicht vorankommen und nicht das Niveau erreichen bzw. toppen können, dass ihre Eltern erreicht haben – mit vermeintlich schlechteren Ausgangschancen. Ihre Elterngeneration hat mit ehrlicher Arbeit einen angenehmen Wohlstand erreicht haben – und das nicht nur vereinzelt, sondern auf breiter Basis. Da stellt sich dann eben die Frage: Warum ist das heute nicht mehr möglich?
Die wichtigsten Begriffe in der Kapitalismus-Debatte
Unter Geldmenge versteht man den gesamten Bestand an Geld, der in einer Volkswirtschaft zur Verfügung steht. Die Geldmenge kann durch Geldschöpfung erhöht und durch Geldvernichtung gesenkt werden. In der Volkswirtschaftslehre und von den Zentralbanken werden verschiedene Geldmengenkonzepte unterschieden, die mit einem M, gefolgt von einer Zahl bezeichnet werden. Für M1 und die folgenden Geldmengenaggregate M2 und M3 gilt stets, dass das Geldmengenaggregat mit einer höheren Zahl das mit einer niedrigeren einschließt. Eine niedrigere Zahl bedeutet mehr Nähe zur betrachteten Geldmenge und zu unmittelbaren realwirtschaftlichen Transaktionen. Die Geldbasis M0 stellt die Summe von Bargeldumlauf und Zentralbankgeldbestand der Kreditinstitute dar. Geldvolumen M-1 = Bargeldumlauf ohne Kassenbestände der Banken, aber einschließlich Sichteinlagen inländischer Nichtbanken. M-2 = Geldvolumen M-1 zuzüglich Termingelder inländischer Nichtbanken mit Laufzeiten unter vier Jahren. M-3 = Geldvolumen M-2 zuzüglich Spareinlagen inländischer Nichtbanken mit gesetzlicher Kündigungsfrist.
Die Goldparität ist der fixierte Wert einer Währungseinheit gegenüber dem Goldpreis. Sie entspricht der Menge von Gold in Gramm, die man für eine Währungseinheit erhält. Diese Menge ist im Rahmen eines Goldstandards staatlich oder durch internationale Vereinbarungen festgelegt. Über den Wert des Goldes ist damit der Wert der Währung bestimmt. Bei der Goldparität handelt sich um einen Sonderfall der Wechselkursparität. Ein mögliches Beispiel hierfür ist die Festlegung des Wertes des Dollars im Bretton-Woods-System. Die Goldparität des Dollars besteht jedoch seit Ende der 1960er nicht mehr, da sie durch Sonderziehungsrechte des Internationalen Währungsfonds ersetzt wurde.
Bezeichnung für eine Inflation, bei der die Preise langsam, nahezu unmerklich steigen. Meist wird von schleichender Inflation bei relativ geringen jährlichen Preissteigerungsraten von unter 5 Prozent gesprochen.
In verschiedenen Bedeutungen verwendeter Begriff. Wird häufig den Begriffen Geld oder Vermögen gleichgesetzt. Volkswirtschaftlich einer der drei Produktionsfaktoren neben Arbeit und Boden. Gesamtwert aller Güter, mit denen die Unternehmung arbeitet (Aktivseite der Bilanz). Buchhalterisch die Posten des Gesamtvermögens, die auf der Passivseite der Bilanz ausgewiesen werden. Auch: für Investitionen zur Verfügung stehendes Geld (Geldkapital).
Der Markt ist ein ökonomischer Ort des Tausches, an dem sich durch ein Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage Preise bilden.
Beziffert, welchen Anteil des BIP der Staat und die Sozialversicherungen ausgeben.
Steuern sind Zwangsabgaben, die ein öffentlich-rechtliches Gemeinwesen (der Staat) von Personen oder Unternehmen verlangt, um seinen Finanzbedarf zu decken und seine Aufgaben erfüllen zu können. Steuern sind die Haupteinnahmequelle von Bund, Ländern und Gemeinden. Ein Anspruch auf eine konkrete Gegenleistung besteht nicht. Rechtliche Grundlage für alle Steuern in Deutschland ist die Abgabenordnung (AO). Über Steuern hat der Staat die Möglichkeit, das Verhalten seiner Bürger zu lenken, z.B. kann die Erhöhung der Tabaksteuer oder der Stromsteuer zu einem verminderten Konsum führen. Wenn die persönlichen Verhältnisse von Steuerpflichtigen berücksichtigt werden, handelt es sich um Personen-Steuern, ansonsten um Objekt-Steuern. Artikel 106 im Grundgesetz teilt die Steuern in vier Kategorien ein: Gemeinschaftssteuern (Verbundsteuern), Bundessteuern, Ländersteuern und Gemeindesteuern.
Helfen Sie mir bei der Beantwortung. Warum ist das so?
Ich denke, dass das vor allen Dingen an einem Faktor liegt, der von den meisten Ökonomen leider überhaupt nicht berücksichtigt wird: nämlich dem Währungssystem. Wir haben seit mehr als 140 Jahren Währungssysteme eingeführt, die eine immer größere Erweiterung der Geldmenge erlauben und das Ganze hat sich ab 1971 zugespitzt. Damals kündigte US-Präsident Richard Nixon wie bekannt die Bindung des Dollar an Gold auf. Seit diesem Moment erleben wir, dass das Auseinanderklaffen der durchschnittlichen Einkommen und der durchschnittlichen Vermögen, immer größer wird. Ohne Goldanbindung kann die Geldmenge im Prinzip unbegrenzt ausgeweitet werden. Das dient unter anderem der erleichterten Staatsfinanzierung, aber heute sehen wir auch sehr deutlich die Nebenfolgen, und dazu zählt das Auseinanderklaffen von Einkommen und Vermögen.