
„Wir haben deutschlandweit mehrere zivilrechtliche Verfahren gegen Träger von Einstiegskursen eingeleitet“, sagte Detlef Scheele, der neue Chef der BA, im Interview mit der WirtschaftsWoche. Es geht um Vorfälle, bei denen Träger nicht nachweisen können, dass sie Kurse für Flüchtlinge in der verabredeten Weise durchgeführt und deshalb möglicherweise gegen die Verträge verstoßen haben. „In diesen Fällen fordern wir zu viel gezahltes Geld zurück. In einigen Fällen prüfen wir auch strafrechtliche Maßnahmen“, sagte Scheele.
Insgesamt hat die BA 310 Millionen Euro für diese Deutschkurse ausgegeben. Die Innenrevision der BA prüft derzeit alle auffälligen Träger. In der WirtschaftsWoche wirbt Scheele um Verständnis für die Vergabe an nicht zertifizierte Anbieter: „Wir reden hier von Herbst 2015, vom Höhepunkt der Flüchtlingswelle. Wir hatten damals die Wahl, entweder Dienst nach Vorschrift zu machen oder schnelle und unbürokratische Angebote für einen möglichst großen Personenkreis zu organisieren. Wir haben uns angesichts des Zeitdrucks für Letzteres entschieden und viel Geld in die Hand genommen.“
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