Lebenswerte Städte Immer ein Grünstreifen in Reichweite

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Nordrhein-Westfalen schneidet schlecht ab

Berlin Alexanderplatz Quelle: AP

So entsteht das neue Bild einer Städtelandschaft, in der sich der Standard des Lebens zum Teil stark unterscheidet.
Beispiel Kita-Betreuung: Der zuletzt arg in die Kritik geratene Fortgang des Ausbaus ist in Freiburg so weit fortgeschritten wie in keiner anderen westdeutschen Stadt, bereits für 28,8 Prozent der Ein- bis Dreijährigen steht ein Platz zur Verfügung. Ganz vorne stehen aber die historisch schon gut versorgten ostdeutschen Städte, allen voran Rostock mit einer Quote von fast 55 Prozent.

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Der Osten schneidet erstaunlich gut ab

Im Gegensatz dazu sieht die Betreuungsquote von 24,4 Prozent in Münster zwar mickrig aus, für den ersten Platz im Vergleich mit den anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen reicht das jedoch immer noch locker. Vor dem Schlusslicht Duisburg (8,5 Prozent) liegen ohne Unterbrechung zwölf Städte aus NRW, bevor auf Rang 37 mit Ludwigshafen die schlechteste Kommune aus einem anderen Bundesland folgt.

Die besten Städte für Akademiker
Rang 10, Nürnberg: In der bayerischen Stadt arbeitet jeder dritte Meinungsforscher Deutschlands. Außerdem ist Nürnberg ein Zentrum der Informations- und Kommunikationsindustrie, sowie in den Bereichen Verkehr und Logistik. Erfreulich: In Nürnberg steigt die Zahl der Unternehmen. Das Gewerbesaldo – also die Zahl der Gewerbeanmeldungen minus der Zahl der -abmeldungen – liegt bei 3,2 je 1.000 Einwohner. Das bedeutet Rang 6 im Städteranking. Auch die Ingenieursdichte (4,1 Ingenieure je 1000 Einwohner, Rang 11) und das Bruttoinlandsprodukt je Einwohner (45.602 Euro, Rang 12) sind überdurchschnittlich. In der Rangliste "Die besten Städte für Akademiker" landet Nürnberg auf Rang 10. Quelle: dpa
Rang 9, Mannheim: 53.275 Euro erwirtschaftet im Durchschnitt jeder Mannheimer pro Jahr. Damit liegt Mannheim im Städtevergleich auf Rang 7. Darüber hinaus hat Mannheim die neunthöchste Ingenieursdichte Deutschlands. Insgesamt springt für die Universitätsstadt Rang 9 heraus. Quelle: PR Stadt Mannheim
Rang 8, Wiesbaden: Knapp ein Drittel (30,5 Prozent) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Wiesbaden arbeitet in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen. Das ist der zehntbeste Wert im Deutschland-Vergleich. Das liegt zum einen an dem hohen Verwaltungsanteil als Landeshauptstadt Wiesbadens. Darüber hinaus sind aber auch die „R+V Versicherung“, die „Nassauische Sparkasse“ (Naspa) und die „SV SparkassenVersicherung“ große Arbeitgeber. Insgesamt erwirtschaftet jeder Wiesbadener im Jahr ein BIP in Höhe von 48.737 Euro (Rang 9). Quelle: dpa
Rang 7, Hamburg: Die Hansestadt boomt. Bestes Beispiel ist das Gewerbesaldo. Die Zahl der Gewerbeanmeldung minus der Zahl der -abmeldung liegt bei 4,6 je 1000 Einwohner. In keiner anderen deutschen Stadt ist der Wert höher. Auch beim BIP je Einwohner (49.327 Euro, Rang 8), der Ingenieursdichte (3,4, Rang 14) sowie beim Anteil der Beschäftigten in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen (28,0 Prozent, Rang 13) liegt Hamburg über dem Durchschnitt.    Quelle: dpa
Rang 6, Ludwigshafen: Die BASF-Stadt hat die zweitgrößte Ingenieursdichte in Deutschland. Auf 1000 Einwohner kommen 6,4 Ingenieure. Darüber hinaus punktet Ludwigshafen mit dem drittgrößten BIP je Einwohner (56.510 Euro). Quelle: dpa
Rang 5, Karlsruhe: Keinen Spitzenplatz, aber durch die Bank überdurchschnittlich: Karlsruhe weist das sechstgrößte BIP je Einwohner auf (54.072 Euro) und die fünfhöchste Ingenieursdichte (4,9 Ingenieure je 1000 Einwohner). Zudem arbeiten über 30 Prozent der Arbeitnehmer in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen, Rang 9. Quelle: dapd
Rang 4, Düsseldorf: Die Rheinmetropole gilt als „Schreibtisch Nordrhein-Westfalens“. 16 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SVB) haben einen FH- oder Hochschulabschluss, 32,7 Prozent der SVB arbeiten in wissensintensiven Dienstleistungsbranchen. Das BIP je Einwohner beträgt 73.766 Euro – der zweithöchste Wert Deutschlands. Quelle: dpa

Münster und Freiburg erhalten auch von den ansässigen Unternehmen sehr gute Zeugnisse ausgestellt, was die Versorgung in den Bereichen Bildung, Kultur und Versorgung angeht. So gaben 71 der 80 je Standort befragten Unternehmen in Freiburg an, mit der Verkehrsanbindung zufrieden zu sein. In dieser Kategorie landen ansonsten die Metropolen Berlin, Frankfurt und München auf den vorderen Plätzen. Erstaunlich unzufrieden sind sie hingegen in Hamburg (Platz 30), Düsseldorf (31), Stuttgart (38) – vor allem aber am Knotenpunkt Köln (44): Weniger als zwei Drittel der Unternehmen äußern sich hier positiv über die öffentliche Verkehrsinfrastruktur.
Insgesamt schneiden viele ostdeutsche Städte bei der Bewertung der Lebensqualität deutlich besser ab, als es die Gesamtergebnisse vermuten lassen. Magdeburg auf Platz fünf, Halle (7) und Rostock (10) profitieren dabei von den Investitionen der vergangenen 20 Jahre und den verhältnismäßig erfolgreichen Bildungssystemen.

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