
Frankfurt EZB-Ratsmitglied Philip Lane hat sich gegen eine Änderung des Zinsausblicks der Notenbank ausgesprochen. EZB-Direktor Yves Mersch hatte unlängst dafür geworben, aus dem Ausblick bald den Hinweis auf die Möglichkeit noch niedrigerer Zinsen zu streichen. Lane hält dies nicht für notwendig, wie er dem „Wall Street Journal“ in einem am Freitag veröffentlichten Interview sagte. „Diese Option beizubehalten gibt gerade das Signal, dass wir handlungsbereit sind“, sagte Irlands Notenbank-Chef. „Ich sehe nicht, warum wir das notwendigerweise aufgeben.“
Daten legten nahe, dass es ohnehin nicht sehr wahrscheinlich sei, dass die Zinsen weiter gesenkt würden. Das sei aktuell die „zentrale Erwartung“, sagte Lane. Bislang gehen die Euro-Wächter in ihrem Ausblick davon aus, dass die Schlüsselzinsen für längere Zeit und weit über die laufenden EZB-Anleihenkäufe hinaus auf dem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben werden. Kippt die EZB den Hinweis auf möglicherweise noch niedrigere Sätze, würde dies als Signal gesehen, dass ein Ausstieg aus der ultra-lockeren Geldpolitik näher rückt.