Extrem teure Energie hat die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte in Deutschland im Dezember 2021 auf einen Nachkriegsrekord getrieben. Die Preise lagen 24,2 Prozent über dem Wert aus dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag berichtete. Eine derartige Steigerung hat es der Behörde zufolge in der Bundesrepublik noch nie gegeben. Im Jahresdurchschnitt ergab sich zum Vorjahr ein Anstieg um 10,5 Prozent nach einem Rückgang von 1,0 Prozent im Jahr 2020.
Die Kategorie Erzeugerpreise beschreibt die Preisentwicklung für in Deutschland erzeugte und verkaufte Produkte des Bergbaus und der Industrie sowie der Energie- und Wasserwirtschaft. Sie haben in einer späteren Stufe des Wirtschaftsprozesses auch Auswirkungen auf die Verbraucherpreise.
Die Energiepreise waren im Dezember durchschnittlich 69 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Ohne die Berücksichtigung der Energie sind die Erzeugerpreise nur um 10,4 Prozent gestiegen. Neben Gas und Öl wurden auch verschiedene Vorleistungsgüter wie Metalle (+36,1 Prozent), Düngemittel (+63,5 Prozent) oder Holzverpackungen (+66,9 Prozent) deutlich teurer. Weniger deutlich waren die Steigerungen bei Verbrauchsgütern (+4,7 Prozent) und Investitionsgütern (+3,8 Prozent).
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