Ranking Europa ist nur bedingt wettbewerbsfähig
Eine internationale Vergleichsstudie hat die Wettbewerbsfähigkeit der Länder analysiert. Das Ergebnis ist insbesondere für die Euro-Zone unbefriedigend.

Griechenland
Eine internationale Vergleichsstudie hat die Wettbewerbsfähigkeit der Länder analysiert. Das Ergebnis ist insbesondere für die Euro-Zone unbefriedigend. Griechenland, das größte Sorgenkind der EU, ist demnach weiterhin nicht konkurrenzfähig. Von Rang 54 im Jahre 2013 fällt Griechenland 2014 weiter ab, auf Rang 57 (von 60 getesteten Nationen) - hinter Jordanien (Rang 53) und Bulgarien (Rang 56). Die Studienautoren stellten fest: Die heimische Wirtschaft liegt brach (Rang 59), internationale Investoren (Rang 51) gibt es kaum und die Beschäftigungssituation ist erschreckend (Rang 60).
Quelle: www.worldcompetetiveness.com
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Italien
Auch Italien büßt zwei Plätze ein und fällt von Rang 44 auf Rang 46. Die Studienleiter kritisieren vor allem das Finanz- und Justizsystem. Die Abgaben seien zu hoch und Verfahren viel zu langwierig und intransparent. Lediglich bei der Produktivität und mit seiner Infrastruktur liegt der Stiefelstaat im Mittelfeld. Ein wenig besser macht es ...
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Portugal
... Krisenland Portugal. Die Regierung in Lissabon hat zahlreiche Reformen umgesetzt und hat so seine Wettbewerbsfähigkeit auch steigern können. Im IMD-Ranking geht es hoch von Rang 46 auf Rang 43. Das Land ist relativ gut international vernetzt (Rang 32) und kann seine Produkte recht günstig (Platz 12) auf den Weltmärkten anbieten. Der Arbeitsmarkt muss hingegen weiter flexibilisiert werden. Auch die öffentlichen Finanzen müssen noch in Ordnung gebracht werden.
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Spanien
Portugals Nachbarland kann sich ebenfalls über ein besseres Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr freuen. In der internationalen Vergleichsstudie steigt Spanien von Platz 45 auf Platz 39. Das Land ist wieder attraktiv für ausländische Investoren (Rang 18) und schafft es günstige Preise zu bieten (Platz 17). Größte Probleme bleiben der starre Arbeitsmarkt (Platz 56) und die hohe Arbeitslosigkeit (Platz 59).
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Frankreich
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone kämpft mit der Krise. Im weltweiten Vergleich der Wettbewerbsfähigkeit stagniert das Land auf Rang 27. Während die Infrastruktur top ist (Rang 5), gibt es doch großen Nachholbedarf bei der Steuerpolitik. Die Abgabenlast ist enorm (Rang 60), die öffentlichen Haushalte trotzdem tief im Minus (Rang 53).
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Österreich
Auch Österreich kann die Wettbewerbsfähigkeit steigern und gelangt dadurch von Rang 23 im vergangenen Jahr auf Rang 22 in diesem Jahr. Das Land ist äußerst produktiv und effizient (Rang 9), ist international gut vernetzt (Rang 10) und auch in Zukunftstechnologien vorne mit dabei (Rang 11). Die Steuerpolitik lähmt laut IMD hingegen die Wettbewerbsfähigkeit (Rang 58).
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Finnland
Das einstige Euro-Musterland Finnland ist durch die Nokia- und Ukraine-Krise zurückgefallen. Das Land liegt dieses Jahr auf Rang 18 beim Vergleich der weltweiten Wettbewerbsfähigkeit. Das Bildungssystem im hohen Norden (Rang 3) ist nahezu unschlagbar, auch die Behörden punkten mit nachvollziehbaren und schnelle Entscheidungen (Rang 3). Probleme machen der Binnenmarkt (Rang 47), die Beschäftigung (Rang 44) und die wenig breit aufgestellte Wirtschaft (Rang 35).
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Irland
Auch Irland gelang es im vergangenen Jahr die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Die Insel liegt 2014 auf Rang 15, zwei Plätze besser als noch 2013. Internationale Investoren lieben das Land, das 2010 als erstes unter den Euro-Rettungsschirm flüchten musste (Rang 4). Auch die Behörden und die Steuerpolitik wird gelobt. Die Beschäftigung (Rang 50) und der Binnenkonsum (Rang 43) bleiben hinter den Erwartungen zurück.
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Niederlande
Wie im vergangenen Jahr belegen die Niederland auch dieses 2014 wieder Rang 14. Das ist vor allem der hervorragenden Infrastruktur zu verdanken (Rang 2) und der international aufgestellten Wirtschaft (Rang 7), die in allen wichtigen Märkten vertreten ist. Der Binnenmarkt schwächelt etwas (Rang 30) und auch die Preise für niederländische Produkte könnten günstiger und damit wettbewerbsfähiger sein (Rang 36).
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Deutschland
Deutschland kann sich im Vergleich auf Rang 6 positionieren und gehört damit zu den wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt. 2013 lag Deutschland noch auf Rang 9. Auch wenn die Bundesrepublik nicht mehr den inoffiziellen Titel des Exportweltmeisters trägt, so bleibt das Land international gut aufgestellt: Deutsche Produkte sind weltweit gefragt (Rang 6), auch der Binnenkonsum macht Freude (Rang 6). Hinzu kommt die gute Infrastruktur und die hohe Produktivität der Unternehmen (Rang 4). Einzig bei der Steuerpolitik (Rang 50) liegt Deutschland nicht in den Top 20.
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Schweiz
Die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft Europas ist die Schweiz. Im weltweiten Vergleich positioniert sie sich hinter den USA auf Rang 2. Infrastruktur und Bildungssystem (Rang 4) sind top, auch die öffentlichen Haushalte sind gut in Schuss (Rang 3). Die Behörden machen einen guten Job und der heimische Markt ist zwar klein, aber konsumfreudig (Rang 5). Einzig die hohen Preise (Rang 45) schmälern ein wenig den super Gesamteindruck.
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