Dass die Spritpreise derzeit ihren Frühjahrsstand übertreffen ist angesichts vergleichbarer Ölpreise vor allem am schwachen Euro festzumachen. Seit April hat die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US Dollar um sieben Prozent nachgelassen, der Euro war zuletzt nur noch 1,23 US Dollar Wert. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, wird das Barrel Rohöl seit April teurer.
Werden Preise abgesprochen?
Die Mineralölwirtschaft hat in diesem Zusammenhang auch den Vorwurf der Abzocke zurückgewiesen. In keinem anderen Land sei Sprit so sehr durch hohe Steuern belastet, sagte der Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV), Klaus Picard, dem Nachrichtensender N24.
Wie der Chef des Bundeskartellamt Andreas Mundt der Wirtschaftswoche sagte, könne den großen Benzinverkäufern keine Preisabsprachen nachgewiesen werden. Doch würde die Behörde auch in Zukunft genau hinsehen.
Welche Rolle spielt der Biosprit E10?
Da im Gegenzug zur Quote Steuervorteile für Biosprit wegfielen, galt Biokraftstoff lange als preistreibender Faktor im Sprit. Wegen der stark gestiegenen Ölpreise hat sich dies geändert. Im Frühjahr wurde sogar der E10-Preis mit der Begründung gesenkt, die Spanne zum fossilen Benzin habe sich vergrößert. Allerdings steigen derzeit die Rohstoffpreise wegen der Dürre in den USA massiv, so dass sogar über eine Abschaffung von E10 gestritten wird.
Bleibt Benzin künftig so teuer?
Über die Aussichten der Benzinpreise sind sich Fachleute uneins. Der ADAC geht davon aus, dass die Spritpreise in diesen Tagen sinken werden, da die Sommerferien im bevölkerungsstärksten Bundesland Nordrhein-Westfalen zu Ende gehen. Doch bei einer positiven Konjunkturerwartungen in Europa könnten die Preise auf einem hohen Niveau verharren.