
Der World Gold Council (WGC), die Lobby-Vereinigung der Goldindustrie, hat seinen vierteljährlichen Report mit vielen Daten zur Entwicklung der weltweiten Goldnachfrage vorgelegt. Die größte Überraschung: Die Zentralbanken der Staaten haben ihre Goldankäufe nochmals ausgedehnt.
Im dritten Quartal 2011 erreichte die Käufe ein Volumen von 148,4 Tonnen Gold. Nach Informationen der "Financial Times" ist dies weit mehr, als von den Staaten zuvor angekündigt worden war und die höchste Nachfrage nach Gold von staatlicher Seite seit den 70er Jahren – und ganz sicher die höchste seit der Erhebung von vierteljährlichen Daten durch den WGC seit 2002.





Welche Staaten beziehungsweise Notenbanken hinter den massiven Käufen stecken, verriet der WGC natürlich nicht – und beruft sich auf Vertraulichkeitsklauseln. Gegenüber der Financial Times sagte Marcus Grubb, Investmentchef des WGC, lediglich, dass „eine Menge neuer Teilnehmer am Markt auftauchten“.
Sorgen um Ersparnisse
Da Notenbanken in der Regel langfristig investieren und dabei weniger die Rendite im Auge haben, als vielmehr die Absicherung ihrer Währungsreserven, gehen Marktbeobachter davon aus, dass vor allem Staaten wie Brasilien, Russland und vor allem China darum bemüht sind, den Goldanteil an ihren Währungsreserven aufzustocken.
Chinas Dollarreserven bewegen sich in der Größenordnung von drei Billionen US-Dollar. Offenbar machen sich auch die chinesischen Privathaushalte zunehmend Sorgen um ihre Ersparnisse. Die Nachfrage der Chinesen nach Goldschmuck hat sich im dritten Quartal nochmals um 13 Prozent erhöht – und lag damit erstmals über dem Goldkonsum der Inder.
In Indien hingegen ging die Nachfrage nach Goldschmuck um mehr als ein Viertel zurück.