
Um den regelmäßigen Triumph Münchens im Städteranking zu verstehen, genügt ein Blick auf diesen Teil der Statistik. Die Einzigartigkeit der bayrischen Hauptstadt liegt nicht allein in ihrer Wirtschaftskraft, sondern in der Kombination dieser Stärke mit einem einmaligen Maß an gesellschaftlichem Frieden. Während die anderen BIP-Giganten wie Frankfurt, Düsseldorf oder Hamburg zugleich eine hohe Einkommensspreizung, veritable Sockelarbeitslosigkeit und hohe Kriminalitätsraten aufweisen, sind alle diese Sorgen in München Fremdworte.
"Sozio-kulturelle Bedingungen" sind wichtig für' s Stadtklima
Bei mehr als 1,3 Millionen Einwohnern ist das wirklich erstaunlich. „Die gesellschaftlichen Verlierer ohne jegliche Perspektive gibt es in München fast nicht“, sagt Michael Bahrke vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). In keiner anderen der getesteten Städte gibt es weniger Langzeitarbeitslose, mit gut 7500 Straftaten pro 100 000 Einwohner geschehen in München nur gut halb so viele Verbrechen wie in Frankfurt, Berlin, Düsseldorf oder Köln.





In dieses Ranking, von den Experten „sozi-kulturelle Bedingungen“ genannt, fließen all die Größen ein, die zur Diagnose „strukturschwach“ Anlass geben: Zahl der Langzeitarbeitslosen, jüngere Arbeitslose, Frauenbeschäftigung. Über die Zahl der Straftaten, die Aufklärungsquote und gefühlte Sicherheit wird zudem die Belastung des Alltags durch Kriminalität gemessen. Hinzu kommen demografische Faktoren wie der Wanderungssaldo und der Altersquotient, die gemeinsam mit der Befragung nach dem Image einer Stadt ein Bild darüber ergeben, ob die sozialen Probleme in der Zukunft eher wachsen oder abnehmen werden.