Steuerpolitik Was Deutschlands Ökonomen von der neuen Regierung erwarten

Deutsche Ökonomen haben klare Erwartungen an die künftige Bundesregierung: Die Abschaffung des Solis ist nur ein Punkt auf ihrer Liste. Das geht aus einer exklusiven Umfrage für die WirtschaftsWoche hervor.

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Quelle: dpa

Für Deutschlands Ökonomen ist die Beseitigung der kalten Progression das wichtigste Steuerprojekt, das die künftige Bundesregierung angehen sollte. Das zeigt eine Umfrage des Bundesverbands Deutscher Volks- und Betriebswirte (bdvb) für die WirtschaftsWoche. Das Phänomen der kalten Progression im Steuerrecht tritt auf, wenn Arbeitnehmer bei steigenden Löhnen in eine höhere Progressionsstufe rutschen, obwohl sie inflationsbereinigt keine höhere Kaufkraft haben. 38 Prozent der knapp 300 befragten Ökonomen geben einer automatischen Anpassung des Steuertarifs an die Inflationsrate die höchste Priorität.

Auf Platz 2 steht die Abschaffung des Solidaritätszuschlags (34 Prozent). Nur ein Prozent der Ökonomen plädiert hingegen für eine Entlastung von Spitzenverdienern.

Die Ökonomen äußerten sich auch zu der Frage, was die Politik mit Haushaltsüberschüssen anfangen sollte. In den kommenden Jahren rechnen Experten mit einem Plus in den öffentlichen Kassen in zweistelliger Milliardenhöhe. Gefragt nach den drei sinnvollsten Verwendungsarten, plädierten angesichts des desolaten Zustands vieler Straßen, Brücken und Schulen und der miesen Breitbandversorgung rund 77 Prozent dafür, das Geld in die Infrastruktur zu stecken. Höhere Sozialausgaben halten nur 2,4 Prozent für eine gute Idee.

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