Tausende neue Stellen Einstellungs-Boom auf dem US-Arbeitsmarkt

Mehr als 200.000 neue Stellen sind im März auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt entstanden – 10.000 mehr als prognostiziert. Besonders viele Einstellungen gab es im Einzelhandel, der Baubranche und im öffentlichen Dienst.

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Trotz Krise entstehen in den USA Tausende neue Stellen. Quelle: dpa

Die US-Wirtschaft schafft trotz Dollar-Stärke und kriselnder Ölindustrie überraschend viele Jobs. Im März entstanden 215.000 neue Stellen und damit 10.000 mehr als von Ökonomen vorausgesagt. Im Februar waren es allerdings noch 245.000 gewesen. Besonders viele Beschäftigte stellten Einzelhändler, Baubranche und der öffentliche Dienst ein, gab das Arbeitsministerium am Freitag in Washington bekannt.

Dagegen baute die Industrie - deren Exportgeschäfte unter dem starke Dollar leiden - Stellen ab. Auch der Bergbau trennte sich von Mitarbeitern, da vor allem die Ölunternehmen unter den niedrigen Rohstoffpreisen leiden.

"Es läuft rund in den USA", sagte der Chefvolkswirt der VP Bank, Thomas Gitzel. Dafür spricht auch der deutlicher als erwartete Anstieg der Stundenlöhne. Sie erhöhten sich um 0,3 Prozent zum Vormonat. Der Dollar wertete nach Bekanntgabe der Daten auf und drückte auf den Euro.

Viele Anleger setzen nun darauf, dass die Notenbank Fed noch in der ersten Jahreshälfte ihren Leitzins erhöht, was den Dollar für Anleger attraktiver macht. "Eine Zinserhöhung im Juni erscheint vor dem Hintergrund des guten Arbeitsmarktberichts nach wie vor angebracht", sagte Gitzel.

Obwohl die Fed ihr Ziel Vollbeschäftigung praktisch erreicht hat, signalisiert sie seit der Zinswende vom Dezember Zurückhaltung auf dem Weg zur weiteren geldpolitischen Straffung. Sie blickt mit Sorge auf die Abkühlung der Konjunktur in China und die jüngsten Finanzmarkt-Turbulenzen. Notenbankchefin Janet Yellen kündigte deshalb an, "die Politik der Anpassung vorsichtig fortzusetzen".

Die getrennt erhobene Arbeitslosenquote stieg im März leicht auf 5,0 von 4,9 Prozent. Experten führen das darauf zurück, dass sich wieder mehr Frauen und Männer aktiv um einen Job bemühen. Dadurch steigt zunächst die Zahl der registrierten Arbeitslosen, die sonst aus der Statistik gefallen wären.

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