
Exporte aus Deutschland sind auf ein Rekordhoch angestiegen. Im Oktober verkauften Exporteure Waren im Wert von 99,1 Milliarden Euro ins Ausland. "Die aus dem März 2012 stammende Bestmarke von 98,7 Milliarden Euro wurde damit übertroffen", sagte ein Sprecher des Statistischen Bundesamts am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Exporte damit um 0,6 Prozent zu.
Besonders kräftig zog die Nachfrage aus den nicht zur Euro-Zone gehörenden EU-Ländern an, zu denen beispielsweise osteuropäische Staaten wie Polen gehören. Hier gab es ein Plus von 6,2 Prozent. Die Ausfuhren in die Euro-Zone gingen minimal um 0,1 Prozent zurück, die Exporte außerhalb Europas schrumpften um 1,3 Prozent. "Der Start ins vierte Quartal ist geglückt", sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank. "Deutschland ist die Konjunkturlok der Euro-Zone."
Verglichen mit dem Vormonat wuchsen die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 0,2 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten einen Anstieg in dieser Größenordnung erwartet. Die Einfuhren legten um 2,9 Prozent zu - hier hatten Analysten nur mit einem Plus von 1,6 Prozent gerechnet. "Das ist eine gute Nachricht für die Euro-Zone", sagte Ökonom Christian Schulz von der Berenberg Bank. "Die steigenden Importe dürften den Krisenländern helfen, ihre exportgetriebene Erholung fortzusetzen."
Die Außenhandelsbilanz - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - wies einen Überschuss von 17,9 Milliarden Euro auf. Im September war er noch auf den Rekordwert von 20,3 Milliarden Euro geklettert. "Die Handelspartner profitieren von der Erholung in Deutschland, sie liefern mehr Vorleistungsgüter wie Stahl oder Bauteile für Maschinen nach Deutschland, die hier weiter veredelt werden", sagte der Chefvolkswirt von HSBC Trinkaus, Stefan Schilbe. "Der Handelsüberschuss dürfte damit künftig nicht mehr ganz so hoch ausfallen."
Von Januar bis Oktober summierten sich die Exporte auf 917 Milliarden Euro. Das entspricht einem Rückgang von 0,7 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Der Außenhandelsverband BGA rechnet 2013 wegen der schwächelnden Weltkonjunktur bestenfalls mit einem Plus von knapp einem Prozent.