
Professionelle EZB-Beobachter blicken etwas skeptischer auf die Konjunktur der Euro-Zone als im Frühjahr. In einer am Donnerstag veröffentlichten vierteljährlichen Umfrage der Notenbank rechnen Analysten der EZB-Geldpolitik für dieses Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,6 Prozent.
In der vor drei Monaten veröffentlichten Befragung hatten die EZB-Beobachter noch minus 0,4 Prozent veranschlagt. Für 2014 senkten sie ihre Erwartungen dagegen nur geringfügig: Demnach soll die Wirtschaftsleistung im nächsten Jahr nunmehr um 0,9 (Mai-Umfrage: 1,0) Prozent zulegen. Auch für 2015 wurde die Wachstumsprognose mit 1,5 Prozent leicht nach unten revidiert.
Die Inflation dürfte nach Ansicht der Beobachter der Europäischen Zentralbank (EZB) niedriger ausfallen als bislang erwartet. In diesem und im nächsten Jahr soll der Preisdruck mit jeweils 1,5 Prozent deutlich unter der von der EZB angepeilten Zielmarke von knapp zwei Prozent liegen.
Die EZB befragt vierteljährlich professionelle Beobachter ihrer Geldpolitik. Die Umfrage dient dem Abgleich der Sicht der EZB selbst mit den Akteuren am Finanzmarkt. Jeweils einen Monat später veröffentlichen die Währungshüter dann die sogenannten Projektionen, die die Volkswirte der EZB und der ihr angeschlossenen nationalen Zentralbanken erstellt haben.