Volkswirte Arbeitslosenzahl im April gesunken

Auf Baustellen, in Gärtnereien und der Gastronomie werden im Frühjahr wieder mehr Arbeitskräfte gebraucht - daher sinkt im April alljährlich die Erwerbslosigkeit. In diesem Jahr wohl etwas weniger.

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Was ein Jobverlust aus Menschen macht
Ein Mann betritt einen Raum hinter einer Tür, auf der steht "Zugang Agentur für Arbeit" Quelle: dpa
Eine Frau fasst sich an den Kopf Quelle: dpa
Krebs Quelle: dpa
Psychische Belastung bei Verlust des Arbeitsplatzes Quelle: dpa
Ein Mann im Anzug dreht dem Betrachter vor einem schwarzen Hintergrund den Rücken zu Quelle: dpa Picture-Alliance
Eine Frau steht in einem Treppenhaus in Hannover. Quelle: dpa
Jugendlicher liegt am 09.12.2014 in München (Bayern) gemütlich auf dem Fußboden und betrachtet die Video-Plattform "Youtube" auf seinem iPad Quelle: dpa

Dank der Frühjahrsbelebung ist die Zahl der Arbeitslosen im April nach Experteneinschätzung auf etwa 2,78 Millionen gesunken. Das wären rund 70 000 weniger als im März und knapp 68 000 weniger als vor einem Jahr, wie Bankenvolkswirte in einer dpa-Umfrage berichteten. Die Arbeitslosigkeit im April wäre damit etwas weniger stark gesunken als im Schnitt der vergangenen drei Jahre. Grund sei der relativ warme Winter: Die Zahl der Jobsucher war schon in der kalten Jahreszeit nicht so stark wie sonst gestiegen. Außerdem mache sich der Flüchtlingszugang inzwischen stärker bemerkbar.

Die Volkswirte rechneten damit, dass die saisonbereinigte Erwerbslosenzahl im April im Gegensatz zu den vergangenen Monaten stagniert oder sogar leicht zugenommen haben könnte. Auch im weiteren Jahresverlauf werde die Zahl der Jobsucher durch die Zuwanderer moderat steigen. „Das wird kein großer Sprung sein, sondern kontinuierlich leicht steigende Arbeitslosenzahlen“, sagte etwa Michael Holstein von der DZ-Bank.

Dies bedeutete jedoch nicht, dass der Jobmarkt schwächer geworden sei, betonte Stefan Kipar von der BayernLB. „Wir gehen davon aus, dass die Nachrichten vom Arbeitsmarkt insgesamt positiv bleiben.“ Wichtiger sei, dass sich der Stellenaufbau fortsetze. Noch immer sei die Nachfrage nach Arbeitskräften sehr hoch.

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Vor allem die Unterbringung, Verwaltung und Betreuung von Flüchtlingen erweist sich als Jobmotor: In der öffentlichen Verwaltung waren nach BA-Angaben im April 70 Prozent mehr freie Stellen gemeldet als im Vorjahr. Bei Wach- und Sicherheitsdiensten waren es sogar 83 Prozent mehr Jobs.

Aber auch über alle Branchen hinweg sei der Bedarf nach neuen Mitarbeitern in knapp 80 Prozent der Wirtschaftsabteilungen höher als vor einem Jahr. Der starke Zuwachs bei der Zahl der offenen Stellen hat jedoch etwas nachgelassen, wie der Stellenindex BA-X zeigt. Dieser nahm im April nur um einen Punkt auf 210 Zähler zu - nach einer Stagnation im März.

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