




Dank der Frühjahrsbelebung ist die Zahl der Arbeitslosen im April nach Experteneinschätzung auf etwa 2,78 Millionen gesunken. Das wären rund 70 000 weniger als im März und knapp 68 000 weniger als vor einem Jahr, wie Bankenvolkswirte in einer dpa-Umfrage berichteten. Die Arbeitslosigkeit im April wäre damit etwas weniger stark gesunken als im Schnitt der vergangenen drei Jahre. Grund sei der relativ warme Winter: Die Zahl der Jobsucher war schon in der kalten Jahreszeit nicht so stark wie sonst gestiegen. Außerdem mache sich der Flüchtlingszugang inzwischen stärker bemerkbar.
Die Volkswirte rechneten damit, dass die saisonbereinigte Erwerbslosenzahl im April im Gegensatz zu den vergangenen Monaten stagniert oder sogar leicht zugenommen haben könnte. Auch im weiteren Jahresverlauf werde die Zahl der Jobsucher durch die Zuwanderer moderat steigen. „Das wird kein großer Sprung sein, sondern kontinuierlich leicht steigende Arbeitslosenzahlen“, sagte etwa Michael Holstein von der DZ-Bank.
Dies bedeutete jedoch nicht, dass der Jobmarkt schwächer geworden sei, betonte Stefan Kipar von der BayernLB. „Wir gehen davon aus, dass die Nachrichten vom Arbeitsmarkt insgesamt positiv bleiben.“ Wichtiger sei, dass sich der Stellenaufbau fortsetze. Noch immer sei die Nachfrage nach Arbeitskräften sehr hoch.
Das sind die wettbewerbsfähigsten Länder der Welt
Während Deutschland im Vorjahr noch auf Rang sechs lag, schafft es die Bundesrepublik in diesem Jahr nur noch auf den zehnten Platz. Der mitteleuropäische Staat steht 2015 vor vielen Herausforderungen. Dazu gehört der Druck, die Energiewende zu meistern, die digitale Transformation der Industrie voranzutreiben und private und öffentliche Investitionen zu fördern.
Bauen kann Deutschland auf seine hoch qualifizierten Arbeitskräfte und eine Politik der Stabilität und Vorhersehbarkeit.
Schweden fällt im Vergleich zu 2014 um vier Ränge von Platz fünf auf Platz neun. Das nordeuropäische Königreich kann besonders mit qualifizierten Arbeitskräften, den stabilen politischen Verhältnissen, einem wirksamen Rechtssystem und einem starken Fokus auf Forschung und Entwicklung glänzen. Auch das Bildungsniveau ist sehr hoch und die Infrastruktur sehr verlässlich.
Auch Dänemark konnte sich im Vergleich zum Vorjahr verbessern, von Platz neun geht es hoch auf Platz acht. Gut schneidet das nordeuropäische Königreich bei Managementpraktiken, Gesundheit und Umwelt sowie Arbeitsstandards ab. Auf dem ersten Rang landet Dänemark in der Kategorie der Regierungseffizienz gleich fünf Mal, denn es zeichnet sich nicht nur durch eine besonders große Rechtstaatlichkeit aus, sondern auch dadurch, dass Bestechung und Korruption kaum eine Chance haben.
Norwegen kann im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von drei Plätzen verzeichnen und landet damit auf dem siebten Platz. Die skandinavische Halbinsel kann vor allem mit gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufwarten, mit denen sie im internationalen Vergleich auf Platz eins landet. Weitere Faktoren, mit denen Norwegen punkten kann, sind im Bereich der Regierungseffizienz zu finden. Chancengleichheit, Transparenz sowie Rechtstaatlichkeit sind nur einige der besonders effektiven Maßnahmen der öffentlichen Hand.
Für Luxemburg ging es von Platz elf im Jahr 2014 hoch auf Platz sechs. Sehr gut schneidet das Großherzogtum im Bereich der politischen Stabilität, der wettbewerbsfähigen Besteuerung, des unternehmerfreundlichen Umfeldes und der qualifizierten Arbeitskräfte ab.
Kanada hat es in diesem Jahr auf Platz fünf geschafft. Im Vorjahr landete der nordamerikanische Staat noch auf Platz sieben des IMD World Competitiveness Ranking. Die gute Platzierung hat Kanada vor allem der Stabilität und Vorhersehbarkeit in der Politik, dem hohen Bildungsniveau, qualifizierten Arbeitskräften und einem wirksamen Rechtssystem zu verdanken. Ganz gut schneidet Kanada auch aufgrund einer unternehmerfreundlichen Umgebung und einer offenen und positiven Haltung ab.
Der vierte Platz geht in diesem Jahr an die Schweiz. Unternehmen aus aller Welt wissen vor allem die sehr gute Infrastruktur des kleinen Alpenstaates zu schätzen. Die hohe Bildung und der Umweltschutz landen gar im Vergleich zu 2014 nicht mehr nur auf Platz drei, sondern gleich auf der Eins. Auch die robuste Wirtschaft, Arbeitsstandards, geringe Entlassungs- sowie Kapitalkosten sind im internationalen Vergleich so gut wie unschlagbar.
Unter die ersten drei schafft es in diesem - wie auch schon im vergangenen Jahr - der Insel- und Stadtstaat Singapur. Besonders punkten konnte das asiatische Land bei Unternehmen in diesem Jahr mit seinem institutionellen Rahmen, der im weltweiten Vergleich auf Rang eins landet. Außerdem liegt Singapur bei der technologischen Infrastruktur sowie der Bildung ganz weit vorne.
Platz zwei geht an die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong. Im Vergleich zum Vorjahr hat die chinesische Metropole zwei Plätze gut gemacht. Unternehmen aus aller Welt schätzen Hongkong insbesondere aufgrund der betriebswirtschaftlichen Gesetzgebung, der Managementpraktiken, der unternehmerischen Einstellungen und Werte und der technologischen Infrastruktur. Ganz gut steht Hongkong auch bei internationalen Investitionen, der Fiskalpolitik und bei den Betriebsfinanzen da.
Die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft der Welt sind die Vereinigten Staaten von Amerika. Das hat das IMD World Competitiveness Center in seiner aktuellen Vergleichsstudie bekannt gegeben.
Besonders attraktiv finden Firmen in den USA - laut Ranking - die dynamische Wirtschaft (66,2 Prozent), den guten Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten (55,1 Prozent), den starken Fokus auf Forschung und Entwicklung (49,3 Prozent) sowie das unternehmensfreundliche Umfeld (43,4 Prozent).
Punkten können die USA zudem als attraktiver Forschungsstandort. Nachholbedarf gibt es im Bereich der Schulbildung.
Vor allem die Unterbringung, Verwaltung und Betreuung von Flüchtlingen erweist sich als Jobmotor: In der öffentlichen Verwaltung waren nach BA-Angaben im April 70 Prozent mehr freie Stellen gemeldet als im Vorjahr. Bei Wach- und Sicherheitsdiensten waren es sogar 83 Prozent mehr Jobs.
Aber auch über alle Branchen hinweg sei der Bedarf nach neuen Mitarbeitern in knapp 80 Prozent der Wirtschaftsabteilungen höher als vor einem Jahr. Der starke Zuwachs bei der Zahl der offenen Stellen hat jedoch etwas nachgelassen, wie der Stellenindex BA-X zeigt. Dieser nahm im April nur um einen Punkt auf 210 Zähler zu - nach einer Stagnation im März.