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Von kurzer Dauer ifo-Exportklima erneut gestiegen

Es klingt paradox: Die Bedingungen für die deutsche Ausfuhrwirtschaft haben sich erneut verbessert – obwohl sich die konjunkturelle Großwetterlage in Europa und der Welt immer stärker eintrübt.

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Diese Volkswirtschaften geben 2050 den Ton an
Skyline Berlin schön Quelle: dpa
Eine Frau verkauft Hülsenfrüchte Quelle: REUTERS
Platz 9: Russland und der IranDank erneut hoher Ölpreise und einer stark steigenden Konsumnachfrage ist das russische BIP im Jahr 2011 laut amtlicher Statistik um 4,3 Prozent gewachsen. Für die kommenden drei Jahre sagen die HSBC-Experten Wachstumsraten in ähnlicher Größenordnung voraus. Sie gehen davon aus, dass Russland bis 2050 durchschnittlich um 3,875 Prozent wächst. Damit würde das Riesenreich in der Liste der größten Volkswirtschaften der Welt von Rang 17 (2010) auf Rang 15 steigen. Ebenfalls eine durchschnittliche Wachstumsrate von 3,875 Prozent bis 2050 prophezeit die britische Großbank dem Iran. Im Jahr 2011/2012 betrug das Bruttoinlandsprodukt Schätzungen zufolge circa 480 Milliarden US-Dollar. Zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen Irans zählen die Öl- und Gasindustrie, petrochemische Industrie, Landwirtschaft, Metallindustrie und Kfz-Industrie. Die Inflationsrate wird von offizieller Seite mit 22,5 Prozent angegeben, tatsächlich liegt sie bei über 30 Prozent. Die Arbeitslosenrate beträgt offiziellen Angaben zufolge 11,8 Prozent. Quelle: dpa-tmn
Ginza-Viertel in Tokio Quelle: dpa
Mexikanische Flagge Quelle: dapd
Copacabana Quelle: AP
Baustelle in Jakarta Quelle: AP

Der vom Münchner ifo Institut exklusiv für die WirtschaftsWoche erstellte Exportklima-Index ist im Juli zum fünften Mal hintereinander gestiegen (siehe Grafik). Nach Einschätzung der Wissenschaftler ist das neuerliche Plus um 0,1 Saldenpunkte in erster Linie auf die zwischenzeitlich verbesserte Kauflaune der US-Konsumenten zurückzuführen. Dieser Effekt wird jedoch nicht von langer Dauer sein, glauben die Ökonomen. Wegen schwacher Arbeitsmarktdaten in den USA werde das Konsumentenvertrauen dort in den kommenden Monaten stagnieren.

Exportklima und Ausfuhren

Auch die Stimmungsdaten aus Europa verheißen nichts Gutes. Sowohl die Erwartungen der Industrie als auch die der Konsumenten haben sich verschlechtert. Gründe sind die wachsende Angst vor Arbeitslosigkeit und die zunehmende Sorge um das eigene Vermögen. Hinzu kommt die nachlassende Dynamik in den Schwellenländern: In China etwa ist der Einkaufsmanagerindex im August auf den tiefsten Stand seit neun Monaten heruntergekracht.

Dass sich das deutsche Exportklima trotzdem nicht eintrübt, liegt vor allem an der gestiegenen preislichen Wettbewerbsfähigkeit: Der Euro hat gegenüber dem Dollar in den vergangenen Monaten erneut abgewertet, was deutsche Produkte in Übersee vorübergehend billiger macht. Doch auf mittlere Sicht dürften die konjunkturellen Risiken den Währungseffekt überlagern. Die von ifo ermittelten Exporterwartungen der Unternehmen gingen im Juli bereits von 4,3 auf 3,8 Punkte zurück. Die Auftragseingänge aus dem Ausland lagen im verarbeitenden Gewerbe um 1,5 Prozent unter dem Niveau des Vormonats.

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