




Der vom Münchner ifo Institut exklusiv für die WirtschaftsWoche erstellte Exportklima-Index ist im Juli zum fünften Mal hintereinander gestiegen (siehe Grafik). Nach Einschätzung der Wissenschaftler ist das neuerliche Plus um 0,1 Saldenpunkte in erster Linie auf die zwischenzeitlich verbesserte Kauflaune der US-Konsumenten zurückzuführen. Dieser Effekt wird jedoch nicht von langer Dauer sein, glauben die Ökonomen. Wegen schwacher Arbeitsmarktdaten in den USA werde das Konsumentenvertrauen dort in den kommenden Monaten stagnieren.

Auch die Stimmungsdaten aus Europa verheißen nichts Gutes. Sowohl die Erwartungen der Industrie als auch die der Konsumenten haben sich verschlechtert. Gründe sind die wachsende Angst vor Arbeitslosigkeit und die zunehmende Sorge um das eigene Vermögen. Hinzu kommt die nachlassende Dynamik in den Schwellenländern: In China etwa ist der Einkaufsmanagerindex im August auf den tiefsten Stand seit neun Monaten heruntergekracht.
Dass sich das deutsche Exportklima trotzdem nicht eintrübt, liegt vor allem an der gestiegenen preislichen Wettbewerbsfähigkeit: Der Euro hat gegenüber dem Dollar in den vergangenen Monaten erneut abgewertet, was deutsche Produkte in Übersee vorübergehend billiger macht. Doch auf mittlere Sicht dürften die konjunkturellen Risiken den Währungseffekt überlagern. Die von ifo ermittelten Exporterwartungen der Unternehmen gingen im Juli bereits von 4,3 auf 3,8 Punkte zurück. Die Auftragseingänge aus dem Ausland lagen im verarbeitenden Gewerbe um 1,5 Prozent unter dem Niveau des Vormonats.