Was Hersteller für ihre Produkte bekommen Erzeugerpreise steigen so stark wie seit Oktober 1974 nicht mehr

Fichtenholz wird zum Transport nach China in Überseecontainer verladen. Viele Vorleistungsgüter sind teurer geworden. Quelle: dpa

Die Preise deutscher Hersteller klettern vor allem wegen teurer Energie von Rekord zu Rekord. Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte stiegen im September um 14,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und damit so stark wie zuletzt vor 47 Jahren.

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Der Preisanstieg auf Herstellerebene in Deutschland hat sich beschleunigt. Im September erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Produkte erhalten, gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Es war der höchste Anstieg binnen Jahresfrist seit Oktober 1974, als die Preise in der ersten Ölkrise um 14,5 Prozent stiegen. Im August des laufenden Jahres hatte die Steigerungsrate 12,0 Prozent und im Juli 10,4 Prozent betragen.

Hauptursache für die Entwicklung waren Preissprünge bei Energie, die im September im Durchschnitt um 32,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zulegten. Besonders deutlich verteuerte sich Erdgas (plus 58,9 Prozent).

Zugleich stiegen die Preise vieler Vorleistungsgüter wie Holz und Metalle kräftig. Hintergrund sind die hohe Nachfrage wegen der weltweiten Konjunkturerholung nach dem Corona-Schock und teils erhebliche Probleme im internationalen Warenhandel, die für Knappheiten sorgen.

Besonders hoch waren die Preisanstiege im September gegenüber dem Vorjahresmonat bei Nadelschnittholz (plus 117,9 Prozent), bei Verpackungsmitteln aus Holz (plus 92,5 Prozent), Sekundärrohstoffen (plus 87,2 Prozent) sowie Betonstahl in Stäben (plus 81,8 Prozent). Metalle waren im Durchschnitt insgesamt 35,5 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Mehr zum Thema: Die deutsche Wirtschaft wird sich 2022 von der Krise erholen können, prognostiziert Timo Wollmershäuser vom ifo Institut. Aber nur unter einer Voraussetzung: Der Stau in den globalen Lieferketten muss sich bis dahin auflösen.

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