WEF-Studie Deutschland steigert seine Wettbewerbsfähigkeit

Einer Studie des Weltwirtschaftsforums zufolge haben Investitionen Forschung und Entwicklung in Deutschland die Wettbewerbsfähigkeit verstärkt. Doch in der EU liegt Deutschland nicht vorn - und auch die USA holen auf.

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Die wettbewerbsfähigsten Länder der Welt
Platz 10: GroßbritannienFür die Insel ging es im Vergleich zum Vorjahr zwei Ränge abwärts. Großbritannien offenbart in mehreren Kategorien Schwächen, besonders was das gesamtwirtschaftliche Umfeld und die Finanzmärkte angeht. Das Land profitiert aber von seiner starken Arbeitsmarkteffizienz.Quelle: "Global Competitiveness Index" des World Economic Forum Quelle: REUTERS
Platz 9: JapanJapan steigt im Vergleich zum Vorjahresranking um einen Platz auf. Die Punkte in den einzelnen Bewertungspositionen des Index blieben nahezu unverändert. Besonders in Sachen Innovationen ist das Land gut dabei: Japan hat die weltweit vierthöchste Anzahl von Patentanträgen pro Kopf. Quelle: REUTERS
Platz 8: NiederlandeNoch im Vorjahr konnten sich die Niederlande um zwei Plätze auf Position fünf verbessern - nun ging es wieder um drei Plätze nach unten. Geschuldet ist der Abwärtstrend geschwächten Finanzmärkten und Sorgen um die Stabilität des Bankensystems. Nichtsdestotrotz haben die Niederlande eine sehr produktive Volkswirtschaft mit gut entwickelten und innovativen Unternehmen. Quelle: AP
Platz 7: HongkongFür Hong Kong ging es im Vorjahresvergleich um zwei Plätze nach oben, dank einer anhaltend starken Leistung. Die Wettbewerbsfähigkeit der Sonderverwaltungszone Hongkong zeugt vor allem von einem guten Abschneiden in vielen Kategorien, hervorzuheben ist die gute Infrastruktur und die hohe Effizienz, Stabilität und Vertrauenswürdigkeit der dortigen Finanzmärkte. In Sachen Bildung und Innovationen hat Hong Kong jedoch noch deutlichen Nachholbedarf (aktuell belegt es die Plätze 22 und 23), wenn es sich weiter verbessern will. Quelle: REUTERS
Platz 6: SchwedenSchweden gehört zwar weiter zur Spitzengruppe, fiel im Vergleich zum Vorjahr aber um zwei Plätze im Ranking. Wie die Schweiz legt Schweden viel Kraft in Innovationen. Obwohl die WEF-Bewertung leicht fiel - Schuld ist ein etwas schwächeres gesamtwirtschaftliches Umfeld - zählen Schwedens öffentliche Einrichtungen nach wie vor zur Spitzenklasse, mit einem hohen Maß an Effizienz, Vertrauenswürdigkeit und Transparenz. Quelle: dpa
Platz 5: USADie Wirtschaft der USA gehört laut WEF nach einem vierjährigen Abwärtstrend wieder zu den effektivsten der Welt und ist führend bei der Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen bis zur Marktreife. Im Wettbewerbsindex verbesserten sich die USA gegenüber 2012 um zwei Plätze auf Rang 5. Quelle: REUTERS
Platz 4: DeutschlandDeutschland ist überraschend um zwei Plätze nach oben geklettert. Im Vorjahr noch auf Rang sechs, hat sich die Bundesrepublik nun auf den vierten Platz vorgearbeitet. Die WEF-Experten bescheinigen Deutschland eine hohe Flexibilität und Innovationskraft seiner Wirtschaft sowie eine ausgezeichnete Infrastruktur. Gelobt wird in der Studie, dass deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich viel für Forschung und Entwicklung ausgeben. Probleme habe Deutschland hingegen durch einen vergleichsweise unflexiblen Arbeitsmarkt. Quelle: dpa

Deutschland hat sich in der Spitzengruppe der global wettbewerbsfähigsten Staaten vom sechsten auf den vierten Platz vorgearbeitet. Die Bundesrepublik steht damit erneut besser da als die USA. Das sei vor allem durch die Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen erreicht worden, erklärte das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Genf zur Veröffentlichung seines Wettbewerbsindex 2013 am Mittwoch.

Als das konkurrenzfähigste Land der Welt weist die WEF-Studie - bereits zum fünften Mal hintereinander - die Schweiz aus, gefolgt von Singapur. Finnland verteidigte Rang 3 und erwies sich damit wie im Vorjahr noch vor Deutschland als die wettbewerbsfähigste Volkswirtschaft der Eurozone.

Der Bundesrepublik bescheinigen die WEF-Experten eine hohe Flexibilität und Innovationskraft seiner Wirtschaft sowie eine ausgezeichnete Infrastruktur. Gelobt wird in der Studie, dass deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich viel für Forschung und Entwicklung ausgeben. Probleme habe Deutschland hingegen durch einen vergleichsweise unflexiblen Arbeitsmarkt.

„Die Fähigkeit einer Volkswirtschaft, Wohlstand zu generieren, ist immer stärker von Innovation abhängig“, erklärte WEF-Chef Klaus Schwab. Im globalen Wettbewerb werde man in absehbarer Zeit „nicht mehr zwischen Industriestaaten und weniger entwickelten Ländern unterscheiden, sondern stattdessen von innovationsreichen und innovationsarmen Ländern sprechen“.

Die Wirtschaft der USA gehört laut WEF nach einem vierjährigen Abwärtstrend wieder zu den effektivsten der Welt und ist führend bei der Entwicklung innovativer Produkte und Dienstleistungen bis zur Marktreife. Im Wettbewerbsindex verbesserten sich die USA gegenüber 2012 um zwei Plätze auf Rang 5.

Grund zur Sorge bietet nach Ansicht der WEF-Experten das erneut schlechte Abschneiden einiger südeuropäischer Länder - darunter Portugal auf dem 51. und Griechenland als EU-Schlusslicht auf dem 91. Platz von insgesamt 148 untersuchten Ländern. In der Europäischen Union besteht damit immer noch eine große Kluft zwischen wettbewerbsstarken Ländern - zur Spitzengruppe gehören auch Schweden (Rang 6), die Niederlande (8) und Großbritannien (10) - und schwachen Volkswirtschaften, die auf den Weltmärkten nur geringe Chancen haben.

Japan kletterte vom 10. auf den 9. Platz. China hielt sich im WEF-Index auf Rang 29 und schnitt damit wieder deutlich besser ab, als die anderen sogenannten BRICS-Staaten. Unter diesen büßte Brasilien acht Ränge ein und kam auf Platz 56. Russland konnte um drei Plätze auf Rang 64 vorrücken. Indien kam auf Platz 60, Südafrika auf Platz 53 - jeweils eine leichte Verschlechterung um einen Rang.

Das Länder-Ranking erfolgte nach zwölf einheitlichen Kriterien - darunter die Innovationsfähigkeit der Unternehmen, die staatlichen Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, der Zustand der Finanzmärkte, die Infrastruktur und das Bildungswesen. Die für die Studie erforderlichen Daten wurden von 160 wirtschaftswissenschaftlichen Instituten und Statistikbehörden zusammengetragen.

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