Angesichts bröckelnder Ölpreise ist die Inflationsrate in der Euro-Zone weiter unter die Zielmarke der EZB gerutscht. Die Verbraucherpreise legten im Januar nur noch um 1,4 Prozent zum Vorjahrsmonat zu, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Im Dezember war noch ein Plus von revidiert 1,5 Prozent erreicht worden. Zu Jahresbeginn verteuerte sich Energie um 2,7 Prozent. Allerdings war der Anstieg im Dezember mit damals 5,5 Prozent weit stärker.
Die insgesamt niedrigeren Lebenshaltungskosten zu Jahresbeginn dürften die Verbraucher freuen, sind jedoch ein Anlass zur Sorge für die Europäische Zentralbank (EZB). Denn sie strebt eine Inflationsrate von knapp zwei Prozent an, die ihr als ideal für die Konjunkturentwicklung gilt. Um den aus ihrer Sicht unerwünscht niedrigen Preisauftrieb zu verstärken, hatten die Währungshüter seit März 2015 Wertpapiere erworben. Die auf mehr als 2,6 Billionen Euro angeschwollenen Käufe wurden aber im Dezember eingestellt. Inzwischen werden nur noch auslaufende Papiere ersetzt. Dennoch bleibt die Geldpolitik angesichts der eingetrübten Konjunkturperspektiven weiter sehr locker.