




Aufstrebende Volkswirtschaften wie China, Indien und Brasilien holen bei der wirtschaftlichen Entwicklung rasant auf und haben die westlichen Industrienationen teilweise schon überholt. Diese Dynamik der so genannten BRIC-Staaten ist eine wesentliche Erkenntnis des am Donnerstag vorgestellten Weltentwicklungsberichts der Vereinten Nationen.
„Es gibt eine globale Mittelklasse“, sagte Khalid Malik, Chefautor des UN-Berichts. „1990 umfasste sie nur 1,8 Milliarden Menschen, 2020 werden es schon 3,2 und 2030 dann 4,9 Milliarden Menschen sein.“ Es gelinge, immer mehr Menschen am Wohlstand zu beteiligen.
„Der rasante Aufstieg des Südens ist ungebrochen“, sagte Malik. „In den vergangenen 150 Jahren war die Produktion von Deutschland, Kanada, Frankreich, den USA, Italien und Großbritannien zusammen weit stärker als die von Brasilien, China und Indien. Das hat sich angeglichen und in Kürze werden die drei Südländer die klassischen Industrienationen überholen.“ Im Jahre 2050 sollten 40 Prozent der Weltproduktion auf Indien, China und Brasilien entfallen.





Eine Ursache des Aufstiegs sei, dass die Regierungen maßvoll in ihre Wirtschaft eingegriffen und vorausschauend für ein dauerhaftes Wachstum gesorgt hätten. „Sie haben Arbeitsplätze geschaffen, für Bildung und ein zumindest grundlegendes Sozialnetz gesorgt und sie haben Frauen nicht ausgegrenzt“, sagte Malik. Ein Hauptfaktor sei das Internet: „Ein Bauer in Indien kann auf seinem Telefon sehen, wie eine Wahl in Europa ausgegangen ist - und sofort für seinen Handel entsprechende Schlüsse ziehen.“ Schon heute gebe es im Süden mehr Internetnutzer als in den Industrienationen des Nordens.