Wirtschaft Griechenland schrumpft so langsam wie seit 2010 nicht mehr

Noch ist der Sommer nicht vorbei: In Griechenland boomt der Tourismus und korrigiert das Bruttoinlandsprodukt nach oben. Dennoch ist es weiterhin negativ. Auch die Arbeitslosenquote bleibt auf hohem Niveau.

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Touristen besuchen die Akropolis in Athen. In diesem Jahr werden so viele Urlauber wie noch nie in Griechenland erwartet. Quelle: dpa

Athen Die griechische Wirtschaft ist im zweiten Quartal dank des wieder boomenden Tourismus so langsam geschrumpft wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt fiel um 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte das Statistikamt Elstat am Freitag in Athen mit.

Das war der 20. Rückgang in Folge, aber auch zugleich der kleinste seit dem Frühjahr 2010. Eine erste Schätzung hatte ein Minus von 4,6 Prozent ergeben. Anfang 2013 war die Wirtschaft noch um 5,6 Prozent geschrumpft.

Besonders die Dienstleister schlugen sich besser als bislang angenommen – vor allem wegen guten Feriensaison. In diesem Jahr werden 17 Millionen Urlauber in Griechenland erwartet und damit so viele wie noch nie, weil Touristen die unsicheren nordafrikanischen Länder wie Ägypten meiden.

Die Branche rechnet mit einem Umsatzplus von zehn Prozent auf elf Milliarden Euro. Der Tourismus macht etwa 17 Prozent der Wirtschaftsleistung Griechenlands aus; jeder fünfte Grieche arbeitet in dieser Branche. Auch die Industrie sieht wieder Licht am Ende des Tunnels: Der Einkaufsmanagerindex kletterte im August auf den besten Wert seit fast vier Jahren.

Griechenland steckt seit 2008 in der Rezession und hat seither gut ein Fünftel seiner Wirtschaftskraft eingebüßt. Mit etwa 27,6 Prozent ist die Arbeitslosenquote so hoch wie nie zuvor. Das würgt den Konsum ab, eigentlich das Rückgrat der Wirtschaft.

Die EU-Kommission sagt für das Gesamtjahr 2013 noch einmal ein Schrumpfen der Wirtschaft um 4,2 Prozent voraus, etwas weniger als im Vorjahr. Für das nächste Jahr erwarten EU-Kommission wie Internationaler Währungsfonds (IWF) aber die Rückkehr des Landes in die Wachstumszone mit einem Mini-Plus.

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