Terroralarm in New York Nasdaq-Gebäude nach Paket-Fund geräumt

Einen Tag vor der gigantischen Silvesterfeier auf dem New Yorker Times Square hat die Polizei den Platz wegen eines verdächtigen Lieferwagens großflächig abgesperrt. Zwei Hochhäuser wurden teilweise geräumt, darunter auch der Sitz der Technologiebörse Nasdaq.

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Im Visier von Terroristen? Der Sitz der Technologiebörse Nasdaq. Quelle: Reuters Quelle: handelsblatt.com

NEW YORK. Ein verdächtiges Fahrzeug am Times Square in New York hat einen Bombenalarm ausgelöst. Die umliegenden Straßen wurden für kurze Zeit gesperrt. Die Polizei näherte sich dem Fahrzeug mit Roboterkameras, um es aus sicherer Entfernung zu öffnen. Darin wurden Kleidungsstücke gefunden, aber keine gefährlichen Substanzen.

Bei dem verdächtigen Auto handelte es sich um einen weißen Lieferwagen ohne Nummernschilder, der nach Polizeiangaben vermutlich schon längere Zeit am Times Square abgestellt war. Auf dem Armaturenbrett habe das vermeintliche Erkennungsschild eines Sicherheitsdienstes gelegen, den es überhaupt nicht gebe. Auch eine vorläufige Registrierung sei gefunden worden, so dass nun nach dem Besitzer gesucht werde.Der Sender CNN berichtete, dass das Fahrzeug mit abgehangenen Fensterscheiben die Aufmerksamkeit der Polizei erregt hatte.

Die Räumung der Nasdaq wirkte sich auch auf den Handel an der Technologiebörse aus. Ein Händler sagte, einige Anleger hätten Aktien aus Angst vor einem elektronischen Handelsstopp verkauft.

Angesichts der bevorstehenden Silvesterfeiern in New York sind die Sicherheitsvorkehrungen in den vergangenen Tagen deutlich verschärft worden. Die Silvesterfeier im Lichtermeer des berühmten Times Square am Fuß von New Yorks Theaterdistrikt wird jedes Jahr von etwa einer Million Menschen besucht.

Das Thema Sicherheit ist nach dem vereitelten Flugzeug-Anschlag und der harschen Kritik von US-Präsident Barack Obama an den Sicherheitsbehörden wieder ganz nach oben auf die politische Agenda in den Vereinigten Staaten gerückt. Obama räumte schwere Sicherheitsmängel ein. Die zuständigen Behörden hätten eindeutige Warnungen übersehen, sagte der Präsident an seinem Urlaubsort auf Hawaii. Angesichts der vorliegenden Informationen hätte der Attentäter niemals ein Flugzeug betreten dürfen. Man müsse aus diesem Fall lernen und rasch handeln, um die Fehler im System zu beheben, erklärte Obama.

Am ersten Weihnachtstag hatte ein Nigerianer versucht, kurz vor der Landung in Detroit einen Sprengsatz zu zünden. Der 23-Jährige konnte jedoch von Passagieren und Besatzungsmitgliedern überwältigt werden.

Inzwischen prüfen Regierungsstellen der USA und des Jemen auch infrage kommende Ziele für einen Vergeltungsschlag in dem arabischen Land. Es gehe darum, Obama im Falle eines entsprechenden Befehls Optionen präsentieren zu können, berichtete der Fernsehsender CNN unter Berufung auf zwei US-Vertreter. Derzeit werde versucht, Ziele mit einem direkten Bezug zu dem Anschlagsversuch zu identifizieren.

Die im Jemen aktive Extremistengruppe El Kaida auf der arabischen Halbinsel hatte sich zum Versuch eines Nigerianers bekannt, ein Flugzeug im Landeanflug auf Detroit zu sprengen.

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