Quartalsgewinn Börsenboom füllt Kassen von Morgan Stanley

Die Geschäfte mit Anleihen und Aktien sorgen für steigende Gewinnzahlen der US-Investmentbank. Für das Rekordniveau aus dem zweiten Quartal reicht es nicht.

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Die Bank habe in den Sommermonaten von „aktiven Märkten“ profitiert, sagte Bankchef James Gorman. Quelle: AP

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat im Sommer wie ihre heimischen Wettbewerber vom Boom an den Börsen profitiert. Unter dem Strich kletterte der Gewinn im dritten Quartal überraschend deutlich um ein Viertel auf 2,6 Milliarden Dollar, wie Morgan Stanley am Donnerstag mitteilte. Besonders das Geschäft mit Anleihen und Aktien brummte.

Auch die Rivalen JP Morgan und Goldman Sachs hatten im dritten Quartal deshalb deutlich höhere Gewinne gemeldet. Häuser wie Citi und Bank of America, die stärker vom Privatkundengeschäft abhängig sind, bekamen dagegen die Corona-Krise voll zu spüren.

Morgan Stanley habe in den Sommermonaten von „aktiven Märkten“ profitiert, sagte Bankchef James Gorman. Die Erträge legten in allen Geschäftsbereichen zu. Insgesamt stiegen sie um 16 Prozent auf 11,4 Milliarden Dollar. Von Juli bis September lief vor allem der Aktien- und Anleihehandel gut und es gab mehr Börsengänge. Außerdem hatten Kunden wegen der Corona-Krise mehr Beratungsbedarf und suchten nach Möglichkeiten zur Absicherung ihrer Portfolien.

Das alles steigert die Gebühreneinnahmen von Banken. Allerdings kam Morgan Stanley nicht an das Rekordniveau aus dem zweiten Quartal heran. An der Börse war die Stimmung gedämpft, die Aktien gaben ihre zunächst erzielten Gewinne im vorbörslichen Handel wieder ab.

Wie die Wettbewerber legte Morgan Stanley im vergangenen Quartal weniger für die Absicherung von faulen Krediten zurück. Die Risikovorsorge verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zwar auf rund 111 Millionen Dollar, blieb aber deutlich unter dem Niveau der Monate davor. Bei allen sechs US-Großbanken zusammengerechnet belief sich die Risikovorsorge im dritten Quartal auf nur noch rund ein Zehntel der mehr als 30 Milliarden Dollar aus dem zweiten Quartal.

Die Vorstandschefs der Rivalen hatten in den vergangenen Tagen deutlich gemacht, dass sie die US-Wirtschaft noch nicht über den Berg sehen und weiterhin mit großer Vorsicht in die Zukunft blicken. „Wir befinden uns immer noch inmitten einer Krise“, sagte etwa Citi-Finanzchef Mark Mason. Unsicher sei vor allem, wie es mit den Kreditkartenschulden der Verbraucher weitergehe.

Die Wirtschaft in den USA liegt wegen der Pandemie am Boden, die Arbeitslosigkeit ist hoch. Außerdem halten die Bürger ihr Geld zusammen und zahlen nicht mehr so viel mit ihren Karten. Dadurch sinken die Einnahmen für Institute wie die Citi, die groß im Kreditkartengeschäft vertreten ist.

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