Quartalszahlen Hamburger HCOB-Bank steigert Gewinn – Will bei Konsolidierung mitmischen

Seit ihrer Privatisierung befand sich die Hamburg Commercial Bank in einer massiven Transformation. 2021 konnte die Bank ihren Gewinn um 16 Prozent steigern.

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Die Bank war 2018 privatisiert worden. Quelle: dpa

Mit einem Gewinnsprung als Empfehlung schlüpft die Hamburg Commercial Bank (HCOB) beim Haftungsverbund der Privatbanken unter. Im dritten Jahr nach ihrer Privatisierung hat die ehemalige HSH Nordbank 2021 ein Ergebnis vor Steuern von 299 (2020: 257) Millionen Euro eingefahren, ein Plus von 16 Prozent. „Wir haben unsere Transformation erfolgreich beendet“, sagte HCOB-Chef Stefan Ermisch am Donnerstag bei der Vorlage vorläufiger Zahlen. „Der tiefgreifende Umbau trägt nun Früchte.“

Für 2022 peilt das Management einen Vorsteuergewinn von mehr als 280 Millionen Euro an. „Wir blicken sehr positiv in dieses Jahr.“ Eine Dividende werde es allerdings erst 2023 für das laufende Geschäftsjahr geben.

Anfang 2022 ist die Bank vom Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe in den Einlagensicherungsfonds des Privatbanken-Lagers gewechselt. Das Geldhaus war Ende 2018 als erste Landesbank privatisiert worden und ging für eine Milliarde Euro an Finanzinvestoren um Cerberus und JC Flowers. Hamburg und Schleswig-Holstein hatten die HSH Nordbank in der Schiffs- und Finanzkrise mit Milliardenhilfen vor dem Aus gerettet und mussten sie auf Druck der EU verkaufen.

Mit einem massiven Jobabbau, Spar- und Schrumpfungskurs wurde die in HCOB umbenannte Bank wieder flottgemacht. Von 1716 Vollzeitstellen 2018 gab es Ende 2021 noch 919. Ursprünglich sollten 2022 nur noch rund 800 übrig bleiben. Ermisch sagte aber, wegen des geplanten Wachstums investiere man in Personal und dürfte mittelfristig bei 900 bis 950 Mitarbeitenden landen.

Nach der Privatisierung seien die Refinanzierungskosten gesunken und hätten so für bessere Netto-Zinsmargen gesorgt, betonte Ermisch und rechnet hier weiter mit einer positiven Entwicklung. Der seit 2016 amtierende Bank-Chef ließ sich nicht in die Karten schauen, ob das Institut Bank künftig auf eigenen Beinen stehe, sich mit einem Partner zusammentue oder bei Übernahmen mitmische.

Man wisse nie, wann der richtige Zeitpunkt für solche M&A-Deals sei. „Wichtig ist, das man sich darauf vorbereitet - das tun wir.“ Noch sei offen, ob die HCOB aktiv oder passiv daran teilnehme. Es gebe derzeit keine konkreten Projekte. Im deutschen Bankensektor werde aber zu wenig konsolidiert, bekräftigte Ermisch. „Vielleicht werden wir an der einen oder anderen Stelle auch unseren Beitrag leisten können.“

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