Quartalszahlen Wachstum der Deutschen Börse schwächt sich ab

Die Deutsche Börse profitiert vom erhöhten Handelsvolumen durch die Kursturbulenzen. Börsen an anderen Standorten legen aber bessere Zahlen vor.

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Das Logo der Deutschen Börse vor der Unternehmenszentrale Quelle: dpa

Der florierende Handel an den Finanzmärkten hat die Kassen der Deutschen Börse gefüllt. Im zweiten Quartal stiegen die Nettoerlöse um sieben Prozent auf 777,5 Millionen Euro, wie der Betreiber der Frankfurter Börse am Mittwoch mitteilte. Das bereinigte Betriebsergebnis (Ebitda) kletterte wegen höherer Kosten dagegen nur um vier Prozent auf 483,1 Millionen Euro.

„Um auch in Zukunft weiter aus eigener Kraft zu wachsen, investieren wir nach wie vor verstärkt in organisches Wachstum, neue Technologien und Regulierungsanforderungen“, sagte Finanzchef Gregor Pottmeyer. Im zweiten Quartal waren die Zuwächse zwar deutlich geringer als im Auftaktquartal, dennoch schnitt die Deutsche Börse leicht besser ab als die von ihr selbst befragten Analysten erwartet hatten. Den Ausblick für 2020 bekräftigte der Konzern.

Wie schon im ersten Quartal profitierte der Konzern vor allem im Aktienhandel von den Kursturbulenzen in der Corona-Pandemie, die wie bei den Wettbewerbern die Handelsvolumen in die Höhe trieb. Doch im Derivatehandel zeigten sich Bremsspuren. Zudem machen dem Konzern die niedrigeren Zinsen zu schaffen, die sich negativ auf die Ergebnisse der Abwicklungs- und Verwahrtochter Clearstream auswirkten.

Wegen der anderen Aufstellung war die Dynamik deutlich geringer als beim paneuropäischen Börsenbetreiber Euronext, der den Umsatz im zweiten Quartal um fast ein Drittel und den Gewinn um mehr als die Hälfte steigerte. Auch der US-Rivale Nasdaq wuchs stärker als die Deutsche Börse.

Trotz des starken Halbjahrs behielt der Konzern die Prognose für 2020 bei, die einen bereinigten Überschuss von rund 1,20 (Vorjahr: 1,1) Milliarden Euro vorsieht. Im ersten Halbjahr legte er um 16 Prozent auf 675,5 Millionen Euro zu. Die Erträge sollen aus eigener Kraft mindestens um fünf Prozent zulegen. Im zweiten Quartal lag dieses strukturelle Wachstum bei sieben Prozent.

Am 18. November will Börsenchef Theodor Weimer bei einem Investorentag seine neue Strategie „Compass 2023“ präsentieren. Dabei sollen auch Zukäufe für die Börse eine wichtige Rolle spielen.

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