Rezession Berliner Sparkasse sorgt sich um Kreditausfälle

Die Sparkasse hat unter einem Rückgang im Kundengeschäft gelitten. Um weitere Kreditausfälle abzufedern, legt das Management zusätzlich 25 Millionen Euro zur Seite.

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Die Coronakrise trifft die die Sparkasse an vielen Fronten. Quelle: Reuters

Die Berliner Sparkasse befürchtet wegen der Virus-Pandemie Ausfälle im Kreditgeschäft und baut vor. Der Konjunktureinbruch treffe die Hauptstadt besonders hart, sagte Johannes Evers, Chef der nach Kunden größten deutschen Sparkasse, am Montag. „Es ist daher nicht auszuschließen, dass die Coronakrise durch die Risikovorsorge insbesondere ab dem vierten Quartal das Ergebnis belasten wird.“ Bisher habe es zwar noch keine deutlichen Ausfälle bei Darlehen gegeben. Im ersten Halbjahr sackte der Gewinn nach Steuern aber bereits deutlich auf 30 (Vorjahr: 53) Millionen Euro ab. „Seriöse Aussagen zu Kreditausfällen und Insolvenzen wie auch zum Ergebnis des Gesamtjahres sind aufgrund der hohen Unsicherheiten derzeit nicht möglich“, betonte Evers.

Die Sparkasse habe zuletzt unter vorübergehend geschlossenen Standorten und deshalb auch unter einem Rückgang im Kundengeschäft gelitten. Zudem belasteten der enorme Konjunktureinbruch und der anhaltende Niedrigzins. Während das Neugeschäft bei gewerblichen Immobilienfinanzierungen trotz eines Rückgangs über Plan lag, zogen die privaten Baufinanzierungen auch in der Coronakrise im ersten Halbjahr um fast ein Viertel spürbar an. Dennoch trifft die Virus-Pandemie die Sparkasse an vielen Fronten: So kam es „zu geringeren Erträgen aus der Geldautomatennutzung durch ausbleibende Touristen“. Um weitere Folgen der Covid-19-Pandemie und Kreditausfälle abzufedern, legte das Management zusätzlich 25 Millionen Euro zur Seite. Die Berliner Sparkasse nehme auch verstärkt die Kosten unter die Lupe, sei aber „solide und wetterfest aufgestellt“, so Evers.

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