
Die Europäische Zentralbank hat Energiehändler mit ihrem Wunsch nach Notfallunterstützung abblitzen lassen. Die Währungshüter sehen sich nicht als zuständig, da die Händler keine Banken seien.
Die European Federation of Energy Traders, eine Lobbygruppe, die Unternehmen wie Uniper, Shell und Enel vertritt, hatte sich vor einigen Wochen mit der EZB getroffen und um einen Fonds zur Absicherung von Energiemärkten und Clearingmitgliedern gebeten.
Die EZB erklärte jedoch in einem vertraulichen Memo, das an Mitglieder eines Ausschusses für Marktinfrastruktur verschickt wurde und das Bloomberg News einsehen konnte, dass ihre Statuten sie daran hindern, solche Garantien zur Unterstützung von Händlern bereitzustellen.
Wegen der steigenden Rohstoffpreise müssen Energiehändler immer öfter Bargeld nachschießen, um ihre Geschäfte abzusichern, was darüber hinaus die Volatilität am Markt erhöht. Einige sahen sich bereits gezwungen, Engagements in Rohstoffen wie Erdgas zu reduzieren. Uniper etwa musste sich eine Milliarden-Kreditlinie bei der KfW und der Konzernmutter Fortum besorgen.
„In bilateralen Gesprächen mit der Efet wurde klargestellt, dass die EZB Energiemarktteilnehmern, die keine Kreditinstitute sind, keine direkten Darlehen oder Kreditlinien gewähren kann“, heißt es in dem Memo. „Liquiditätshilfe in Notfällen durch die nationalen Zentralbanken kann möglich sein, je nach dem Mandat der jeweiligen nationalen Zentralbank.“