Rückversicherer Studie von Swiss Re: 300 Milliarden Dollar Katastrophenschäden pro Jahr möglich

Die Versicherungsbranche könnte nach einer Studie von Swiss Re künftig mit bis zu 300 Milliarden Dollar an Schäden durch Katastrophen konfrontiert sein.

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Risikofaktoren sind laut Swiss Re zum Beispiel Bevölkerungswachstum, steigende Immobilienwerte in exponierten Regionen und die Auswirkungen des Klimawandel. Quelle: Reuters

Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hält angesichts einer Häufung von weniger folgenschweren Schadenereignissen Versicherungsschäden in bislang nicht gekannter Größenordnung für wahrscheinlich. Die Trends zeigen sowohl bei verheerenden Naturkatastrophen wie beispielsweise Wirbelstürmen als auch weniger schweren Unglücken seit 1970 nach oben, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Studie des Konzerns aus Zürich.

In einem Jahr mit schwerer Hurrikansaison und mehreren Sekundär-Schadenereignissen - im Fachjargon Secondary Perils genannt - könnten auf die Versicherungsbranche künftig 250 bis 300 Milliarden Dollar Zahlungen zukommen. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich ein solch schwerwiegendes Szenario in der Realität abspielt“, erklärte Swiss Re.

Treiber dieser Entwicklung sind Swiss Re zufolge etwa das Bevölkerungswachstum, steigende Immobilienwerte in exponierten Regionen und die Auswirkungen des Klimawandels. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, halten die Schweizer ein besseres Verständnis von Sekundär-Schadenereignissen für nötig, denen die Branche anders als schweren Katastrophen - sogenannten Primary Perils - bislang weniger Aufmerksamkeit geschenkt habe. „Die Primärgefahren werden von der Rück- und Versicherungsbranche gut überwacht, und die Modellierungsmöglichkeiten sind gut“, erklärte der Münchener-Rück-Rivale.

Vergangenes Jahr verursachten Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Unglücke weltweit einen wirtschaftlichen Schaden von 202 Milliarden Dollar, wie aus der Swiss-Re-Erhebung hervorgeht. Die Versicherungsbranche muss dabei für 89 Milliarden an Schäden geradestehen. Das ist Swiss Re zufolge die bislang fünfthöchste Schadensumme. Rund 8000 Menschen verloren bei den Katastrophen ihr Leben oder werden noch vermisst. Nicht berücksichtig sind die Schäden durch die Coronavirus-Pandemie.

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