Sanierungsplan Deutsche-Bank-CFO rechnet mit 700 Millionen zusätzlichen Kosten

Der Sanierungsplan der Deutschen Bank wird teurer als angenommen. James von Moltke, CFO der Deutschen Bank will mit dem Geld in mehr Kontrollen und Wachstum investieren.

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Moltke rechnet außerdem mit robusten Einnahmen und geringeren Kreditrückstellungen. Quelle: Bloomberg

Der Deutschen Bank werden nach eigenen Angaben rund 700 Millionen Euro an zusätzlichen Restrukturierungskosten entstehen, um die Kontrollen auszuweiten und in Wachstum zu investieren. Starke Einnahmen und ein belastbares Kreditbuch würden der Bank mehr Handlungsspielraum bieten.

Das Unternehmen wird die Ausgaben für IT-Investitionen, Stellenabbau und Büroraumabbau über das Jahr hinweg verbuchen. Es rechnet außerdem mit robusten Einnahmen und geringeren Kreditrückstellungen als vorher erwartet. Das sagte Finanzvorstand James von Moltke am Donnerstag.

Die Einnahmen der Investmentbanking-Sparte - ein wichtiger Faktor für die Sanierung der Bank - werden im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr um etwa zehn Prozent zurückgehen, sagte von Moltke auf einer virtuellen Konferenz der Bank of America. Die Konsensprognose von Analysten, die von Bloomberg befragt wurden, sieht derzeit einen Rückgang der Erträge aus dem Investmentbanking im dritten Quartal um 19 Prozent.

Die Deutsche Bank nähert sich dem letzten Abschnitt eines vierjährigen Sanierungsplans, der 2019 von Chief Executive Officer Christian Sewing angekündigt wurde. Sewing hatte mit einer Reihe von Kostenproblemen zu kämpfen. Bekräftigt jedoch wiederholt sein Rentabilitätsziel für das nächste Jahr. Eine globale Marktrallye steigere die Einnahmen aus dem Wertpapierhandel und der Beratung bei Geschäften, während die Ausfälle aufgrund der Pandemie gering bleiben.

Die Kreditrückstellungen für das Gesamtjahr werden voraussichtlich 15 Basispunkte des Kreditbuchs der Deutschen Bank betragen, sagte von Moltke und korrigierte damit die Prognose aus Ende Juli von 20 Basispunkten. Die Guidance beläuft sich auf rund 670 Millionen Euro an Kreditrückstellungen, verglichen mit 1,8 Milliarden Euro im Vorjahr.

Investmentbanking-Chef Mark Fedorcik sagte letzte Woche, dass sich die Einnahmen aus dem Handel mit Wertpapieren im August und in den ersten Septemberwochen nach einem langsamen Start beschleunigt hätten. Es gebe auch „robuste Aktivitäten“ in Teilen der Finanzierungseinheit und in der Beratung bei Transaktionen und Kapitalbeschaffungen, sagte er. Er bestätigte außerdem die frühere Prognose des Unternehmens, dass der Gesamtumsatz seines Geschäftsbereichs in diesem Jahr bei rund 9,3 Milliarden Euro liegen wird.

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