
Die mit Finanzsanktionen belegte russische Bank VTB hat Zinszahlungen auf in Euro oder Dollar lautende Nachranganleihen an heimische Gläubiger in Rubel bezahlt. Dies teilte der nationale russische Zentralverwahrer NSD am Dienstag mit.
Das im Staatsbesitz befindliche Geldhaus hat am Montag insgesamt 255,7 Millionen Rubel (umgerechnet 2,84 Millionen Euro) an Kuponzahlungen auf seine zwei auf Euro lautenden Anleihen geleistet, die auf dem Heimatmarkt begeben wurden, wie aus separaten aufsichtlichen Mitteilungen der Bank hervorgeht. Zudem habe Russlands zweitgrößtes Institut 312,3 Millionen Rubel an Kuponzahlungen auf seine 2021 begebene Dollar-Anleihe getätigt.
Im Zuge der Sanktionen stellt sich immer mehr die Frage, ob Russland auch weiterhin in der Lage sein wird, seine Fremdwährungsschulden zu bedienen. Bisher hat die russische Regierung einen Zahlungsausfall abwenden können. Falls Russland es nicht schafft, eine seiner ausstehenden Fremdwährungsanleihen innerhalb vorgegebener Fristen zu bedienen oder wenn das Land Zahlungen stattdessen in Rubel leisten sollte, stellt das einen Zahlungsausfall dar.
Russland hat bereits wegen der Finanzsanktionen des Westens keinen Zugang mehr zu den internationalen Kreditmärkten. Ein Zahlungsausfall würde bedeuten, dass das Land erst dann wieder vollständigen Zugang zu diesen erhalten würde, wenn alle Gläubiger bedient und alle ausfallbezogenen Rechtsstreitigkeiten beigelegt sind.