Schweiz Kosten für Rechtsfälle belasten das Ergebnis von Credit Suisse

500 Millionen Franken müssten für Rechtsstreitigkeiten zurückgestellt werden, heißt es in Zürich. Unter dem Strich werde im vierten Quartal ein Verlust anfallen.

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Die Bank kämpft mit den Nachwirkungen des milliardenschweren Doppel-Debakels rund um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds. Quelle: Reuters

Kosten für juristische Auseinandersetzungen drücken die skandalgeplagte Schweizer Großbank Credit Suisse im Schlussquartal 2021 in die roten Zahlen. 500 Millionen Franken müssten für bedeutende Rechtsstreitigkeiten zurückgestellt werden, erklärte die zweitgrößte Bank des Landes am Dienstag.

Teilweise würden die Kosten ausgeglichen durch Gewinne aus Immobilienverkäufen in Höhe von 225 Millionen Franken. Aber unter dem Strich werde ein Verlust im vierten Quartal anfallen, sagte eine Sprecherin. Vor Abzug der bereits angekündigten Goodwill-Wertminderung von rund 1,6 Milliarden Franken rechnet die Credit Suisse mit einem in etwa ausgeglichenen Vorsteuerergebnis.

Die Credit Suisse kämpft mit den Nachwirkungen des milliardenschweren Doppel-Debakels rund um den Hedgefonds Archegos und die Greensill-Fonds. Vergangene Woche trat nach nur acht Monaten im Amt Verwaltungsratspräsident Antonio Horta-Osorio wegen Verstößen gegen Quarantäne-Regeln zurück. Sein Nachfolger Axel Lehnmann will nun wieder Ruhe in die Bank bringen.

Sowohl in der Vermögensverwaltung als auch im Investmentbanking gingen die transaktionsbasierten Erträge im vierten Quartal zurück. Dies zeigt der Bank zufolge einerseits die übliche saisonale Abschwächung und andererseits eine Normalisierung der Handelsbedingungen nach den außergewöhnlichen Schwankungen in den Jahren 2020 und 2021.

In der Vermögensverwaltung sei es zu einem leichte Geldabfluss gekommen, der jedoch durch Neugeldzuflüsse im Asset Management mehr als ausgeglichen worden sei. Die Investmentbank habe das vierte Quartal mit einem Verlust vor der Goodwill-Wertminderung abgeschlossen.

US-Großbanken hatten ebenfalls zuletzt darauf hingewiesen, dass der enorme Anstieg des Handelsvolumens während der Corona-Pandemie, der den Banken hohe Gebühreneinnahmen bescherte, allmählich nachlasse. Die Erwartung einer Reihe von Zinserhöhungen in den Vereinigten Staaten und ein Anstieg der Verbraucherausgaben dämpfe die Investitionen.

Die Quote des harten Kernkapitals (CET1) dürfte der Credit Suisse zufolge zum Jahresende 2021 das angepeilte Ziel von 14 Prozent übertreffen. Die Leverage-Ratio (Tier 1) dürfte über sechs Prozent liegen. Die Bank will den ausführlichen Jahresabschluss am 10. Februar veröffentlichen.

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