Schweizer Großbank Ex-Credit-Suisse-Chef Thiam verdient wegen Beschattungsfall weniger

Die Gesamtvergütung von Thiam ist auf 10,72 Millionen Franken gesunken. Grund dafür ist der Beschattungsskandal, wegen dem er im Februar zurückgetreten war.

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Der Beschattungsskandal kostet den abgetretenen Credit Suisse-Chef Tidjane Thiam einen Teil seines Bonus. Die Gesamtvergütung Thiams für das Geschäftsjahr sank 2019 auf 10,72 von 12,65 Millionen Franken, wie dem am Mittwoch veröffentlichten Geschäftsbericht zu entnehmen war.

Obwohl der Gewinn der Schweizer Großbank im vergangenen Jahr kräftig anzog, ging der Bonus-Pool der gesamten Firma um ein Prozent auf 3,17 Milliarden Franken zurück. Credit Suisse habe sich dazu verpflichtet, einen größeren Anteil des Gewinns an die Aktionäre auszuschütten. Zusätzlich zur Dividende kommen den Eignern auch Aktienrückkäufe zu Gute.

Thiam war im Februar in Zusammenhang mit der Überwachung eines ehemaligen Divisionsleiters zurückgetreten, obwohl die Bank keine Hinweise fand, dass er davon wusste. Thiam sei bezüglich seiner Verhaltens- und Ethikstandards im vergangenen Jahr mit gutem Beispiel vorangegangen, hieß es im Geschäftsbericht.

„Aber in Anerkennung der Tatsache, dass der Überwachungsfall einen erheblichen Einfluss auf die Gruppe hatte, erreichte er bei der nichtfinanziellen Leistung nicht die volle Punktezahl.“

Obwohl er Abstriche machen musste, gehört Thiam immer noch zu den bestbezahlten Bankmanagern in Europa. Übertroffen wird er allerdings noch von Sergio Ermotti. Der Chef des Erzrivalen UBS strich für das vergangenen Jahr 12,5 Millionen Franken ein.

Praktisch unverändert ist die Vergütung von Credit-Suisse-Verwaltungsratspräsident Urs Rohner, der 4,72 Millionen Franken erhält. Rohner tritt im Frühjahr 2021 zurück, bekräftigte die zweitgrößte Schweizer Bank und trat damit anderslautenden Medienspekulationen entgegen. Die Suche nach einem Nachfolger sei auf gutem Weg.

Neu in den Verwaltungsrat einziehen soll Richard Meddings. Der Chairman der britischen TSB Bank ist nach seiner Wahl auf der Generalversammlung vom 30. April als Vorsitzender des Audit Committee vorgesehen.

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