Schweizerische Nationalbank SNB schwächt den Franken und stellt Geld für Banken bereit

Die Sichteinlagen bei der Zentralbank schossen um weitere 6,7 Milliarden Franken in die Höhe. Die Wirtschaft bekommt reichlich Liquidität.

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Es gibt Indizien, dass die Zentralbank am Devisenmarkt eingreift. Quelle: Reuters

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat in der Vorwoche wohl erneut zur Schwächung des Frankens am Devisenmarkt interveniert und weiteres Geld zur Bewältigung der Coronavirus-Krise bereitstellt. Das lässt sich aus den am Montag veröffentlichten Daten zu den Sichtguthaben von Banken und Bund bei der Zentralbank ablesen. Diese kletterten in der Woche zum 3. April auf 627,2 Milliarden Franken, entsprechend einem Zuwachs von 6,7 Milliarden Franken gegenüber der Vorwoche.

Die Entwicklung der Sichtguthaben gilt als Indiz dafür, dass die SNB am Devisenmarkt eingreift, um eine wirtschaftsschädliche Aufwertung des Frankens gegenüber der Hauptexportwährung Euro zu unterbinden: Die Notenbank kauft Euro und schreibt den Banken den entsprechenden Franken-Betrag auf deren SNB-Konten gut.

Das Plus dürfte aber zumindest teilweise auch dem Hilfspaket der Regierung für die Schweizer Wirtschaft zur Bewältigung der Coronavirus-Krise geschuldet sein. Denn SNB stellt deswegen mehr Liquidität für die Banken bereit, die vom Bund mit einer Ausfallshaftung versehene Überbrückungskredite in Milliardenhöhe an Unternehmen vergeben.

„Ein weiterer erheblicher Anstieg der Sichteinlagen“, erklärte UBS-Ökonom Alessandro Bee. „Die SNB hilft der Wirtschaft mit reichlich Liquidität. Aber es ist nicht klar, in welchem Umfang die Exporte unterstützt werden – durch Interventionen - und in welchem Umfang die Binnenwirtschaft durch die anderen Maßnahmen.“ In der Woche davor waren die Sichteinlagen um 11,6 Milliarden Franken hochgeschossen.

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