Sozialleistungen Rentenerhöhung fällt im Westen aus – nur Mini-Anstieg im Osten

Zuletzt war die Rentenerhöhung nach der Finanzkrise vor elf Jahren ausgefallen. Im Osten bekommen die Rentner in diesem Jahr eine leichte Erhöhung.

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Die Rentenerhöhung fällt in diesem Jahr mager aus. Quelle: dpa

Nach jahrelangen Rentensteigerungen fällt die sonst im Sommer übliche Erhöhung der Altersbezüge in diesem Jahr wegen der Corona-Krise im Westen Deutschlands aus. Im Osten wird es nur eine Mini-Anhebung um 0,72 Prozent geben. Das gab Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Donnerstag bekannt. Zeitverzögert wirke sich die Krise nun auch auf die Rentenanpassung aus, sagte der SPD-Politiker. Im vergangenen Jahr hatte es zunächst noch einmal eine kräftige Steigerung um 4,2 im Osten und 3,45 Prozent im Westen gegeben.

Zum letzten Mal ist es 2010 – im Jahr nach der Finanzkrise – passiert, dass eine Rentenerhöhung ausfiel. Seitdem sind die Renten jedes Jahr gestiegen. Grundlage für die jährliche Anpassung ist unter anderem die Lohnentwicklung im Vorjahr. Die Berechnung basiert auf Daten des Statistischen Bundesamtes.

Demnach betrug die maßgebliche Lohnentwicklung im vergangenen Jahr im Westen -2,34 Prozent. Rechnerisch würde sich daraus sogar eine Rentenkürzung ergeben. Das ist aber durch eine „gesetzliche Rentengarantie“ ausgeschlossen. Die Bezüge bleiben daher im Westen auf dem aktuellen Niveau.

„Auch und insbesondere in Krisenzeiten wie der aktuellen Covid-19-Pandemie können sich die Rentnerinnen und Rentner auf die gesetzliche Rente verlassen“, sagte Heil.

Dass die Renten im Osten trotz Krise anders als im Westen leicht steigen, liegt an der sogenannten Angleichungstreppe: Bis 2024 wird der Rentenwert im Osten schrittweise an den im Westen angepasst, bis er gleich hoch ist.

Mehr: Die Zahl der steuerpflichtigen Rentner steigt jedes Jahr. Doch wer genügend Ausgaben vorweisen kann, muss am Ende wenig bis keine Steuern zahlen. Wie Senioren am besten vorgehen.

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