SpaceX Nasa schickt erfolgreich US-Astronauten zur ISS

Die USA haben nach neun Jahren wieder Astronauten zur Raumstation geschickt. Die Rakete dafür liefert Elon Musks Unternehmen SpaceX.

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Die Astronauten sollen für rund einen Monat auf der ISS bleiben. Quelle: dpa

Nach knapp neunjähriger Pause sind erstmals wieder Astronauten von den USA aus zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die US-Raumfahrer Robert Behnken und Douglas Hurley hoben am Samstag in einer „Crew Dragon“-Raumkapsel mit einer „Falcon 9“-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ab, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten. „Wir sind abgehoben“, teilte die Nasa per Kurznachrichtendienst Twitter mit. „Geschichte ist geschrieben worden.“

Am Sonntag sollen die beiden Astronauten an der ISS andocken und rund einen Monat bleiben. Es ist das erste Mal, dass mit SpaceX ein privates Raumfahrtunternehmen Astronauten zur ISS befördert. Ein erster Teststart war am Mittwoch wegen schlechter Wetterbedingungen rund eine Viertelstunde vor dem Start abgebrochen worden. Auch vor dem zweiten Versuch hatten die Wetterbedingungen zunächst nur mäßig ausgesehen, dann hatten sich die Wolken aber rechtzeitig verzogen. Weltweit war der „LaunchAmerica“ betitelte Start mit Spannung erwartet worden.

Es handelt sich um den letzten Flugtest für den vom privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX entwickelten „Crew Dragon“ – und das erste Mal, dass ein privater Anbieter im Auftrag der Nasa Astronauten befördert. SpaceX wurde vom Unternehmer Elon Musk gegründet und hat bislang nur Fracht zur ISS transportiert.

Wegen der Corona-Pandemie ist der Zugang zu dem Gelände des Weltraumbahnhofs im US-Bundesstaat Florida stark eingeschränkt. US-Präsident Donald Trump hat seine Teilnahme am Start am Samstag aber angekündigt.

Zuletzt waren im Sommer 2011 Astronauten mit der Raumfähre „Atlantis“ zur ISS geflogen. Danach mottete die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Space-Shuttle-Flotte aus Kostengründen ein und war für Flüge zur ISS seither auf Russland angewiesen. Das war mit rund 80 Millionen Euro pro Flug in einer russischen Sojus-Kapsel nicht nur teuer, sondern kratzte auch mächtig am Ego.

Eigentlich waren eigene Flüge aus den USA zur ISS von der Nasa schon für 2017 angekündigt gewesen – im Zuge technischer Probleme, Finanzierungsschwierigkeiten und Umstrukturierungen nach der Wahl von US-Präsident Trump wurde das Projekt aber immer weiter aufgeschoben.

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