
Drohende Kreditausfälle und Abschreibungen haben der spanischen Großbank Santander 2020 einen hohen Milliardenverlust eingebrockt. Unter dem Strich stand ein Minus von fast 8,8 Milliarden Euro, wie das Geldhaus am Mittwoch in Madrid mitteilte.
Ohne die bereits bekannten Abschreibungen auf ihr Geschäft in Großbritannien, Polen und den Vereinigten Staaten hätte die Bank einen Gewinn von rund 5,1 Milliarden Euro eingefahren, 38 Prozent weniger als 2019. Damit erreichte Santander die jüngste Prognose von Bankchefin Ana Botín.
Das Nettoergebnis im vierten Quartal sank um 90 Prozent auf 277 Millionen Euro. Analysten hatten im Schnitt mit 411 Millionen Euro ein höheres Ergebnis erwartet.
Neben den Abschreibungen von 12,6 Milliarden Euro belastete eine hohe Risikovorsorge für gefährdete Darlehen das Nettoergebnis im Gesamtjahr. Dafür legte Santander im vergangenen Jahr rund 12,2 Milliarden Euro zurück, 31 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Erträge – also die gesamten Einnahmen der Bank – sackten wegen ungünstiger Währungskurse um 10 Prozent ab. Ohne Währungsschwankungen wären sie stabil geblieben. Die Anteilseigner sollen mit 0,0275 Euro je Aktie die von der Europäischen Zentralbank maximal empfohlene Dividende erhalten.
Bei der Vorlage der Quartalszahlen Ende Oktober hatte Santander angekündigt, bis 2022 zusätzliche Einsparungen in Höhe von einer Milliarde Euro zu planen und Stellen zu streichen. Im spanischen Heimatmarkt sollen demnach bis zu 4000 Stellen gestrichen und 1000 Filialen geschlossen werden.