
Der Spezialchemiekonzern Evonik hat im ersten Quartal auch dank höherer Verkaufspreise für seine Produkte operativen Ertrag und Umsatz deutlich und über den Erwartungen des Marktes gesteigert. „Wir konnten über alle Divisionen hinweg die Verkaufspreise erfolgreich anpassen und damit höhere variable Kosten kompensieren“, sagte Vorstandschef Christian Kullmann am Donnerstag.
Der Konzern sei „gut ins Jahr gestartet.“ Die Essener erreichten im ersten Quartal auf Basis vorläufiger Zahlen einen bereinigten operativen Gewinn (Ebitda) von 735 (Vorjahr: 588) Millionen Euro und lagen damit über den Erwartungen von Analysten. Der Umsatz schnellte um 34 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro in die Höhe.
„Das Geschäft brummt und die Zahlen stimmen - wir werden weiter wachsen und das kräftig“, hatte Kullmann schon Anfang März angekündigt. Den operativen Gewinn (bereinigtes Ebitda) will er 2022 bei einem Umsatz von 15,5 bis 16,5 Milliarden Euro auf 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro steigern.
Den Ausblick bekräftigte er nun – unter der Annahme einer sich nicht weiter verschärfenden geopolitischen Situation. „Wir leben in Zeiten besonderer wirtschaftlicher Unsicherheiten“, sagte Kullmann: „Hohe Energiepreise und erhebliche Unsicherheiten in der Rohstoffversorgung belasten die Industrie und die gesamte Volkswirtschaft.“
Aber nicht nur Evonik steuert trotz gestiegener Energiekosten und belasteten Lieferketten auf Wachstumskurs. Auch Konkurrent Lanxess hatte Umsatz und operatives Ergebnis zu Jahresbeginn stärker als vom Markt erwartet gesteigert. „Die Nachfrage nach unseren Produkten der margenstarken Spezialchemie bleibt auch jetzt hoch“, hatte Lanxess-Chef Matthias Zachert gesagt.