Staatsausgaben Defizit in Euro-Zone steigt auf Fünf-Jahres-Hoch

In der Coronakrise brechen die Steuereinnahmen ein, zugleich steigern viele Staaten ihre Ausgaben. Die Folge: Das Defizit in der Eurozone kletterte im ersten Quartal auf 2,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

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Durch die Coronakrise steigt die Verschuldung der Staaten in der Eurozone. Quelle: dpa

Die Neuverschuldung der öffentlichen Hand in der Euro-Zone ist zu Beginn der Corona-Krise stark gestiegen. Im ersten Quartal kletterte das Defizit auf 2,2 Prozent des Bruttoinlandsproduktes und damit auf den höchsten Stand seit fast fünf Jahren, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Zum Vergleich: In den beiden Vorquartalen hatte es lediglich bei jeweils 0,7 Prozent gelegen.

Wegen der Corona-Krise droht der Währungsunion in diesem Jahr die schwerste Rezession ihrer Geschichte. Das Bruttoinlandsprodukt wird nach Prognose der EU-Kommission um 8,7 Prozent einbrechen. Das führt zu sinkenden Steuer- und Beitragseinnahmen, wodurch die Neuverschuldung ansteigt. Zudem nehmen die Länder viel Geld in die Hand, um die Folgen der Rezession zu dämpfen, was ebenfalls zu einem steigenden Defizit führen dürfte.

Auch dem deutschen Staat brechen derzeit die Steuereinnahmen weg. Allein die von Bund und Ländern fielen im ersten Halbjahr 2020 um 9,1 Prozent auf 327,7 Milliarden Euro, wie aus dem Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums hervorgeht. Erstmals seit Jahren dürfte Deutschland deshalb in diesem Jahr wieder rote Zahlen schreiben.

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