Streamingdienste Deutsche schauen seit Pandemie noch mehr Netflix & Co.

Netflix, Amazon Prime und Disney+ profitieren stark von der Coronakrise. Drei Viertel der deutschen Haushalte haben mindestens einen Dienst abonniert.

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Rund 52 Prozent der Befragten gaben an, Dienste wie Netflix, Amazon Prime & Co. im vorigen Jahr stärker genutzt zu haben. Quelle: Reuters

Die Deutschen haben sich einer Studie zufolge in der Coronakrise noch stärker vom traditionellen Fernsehen entfernt und setzen zunehmend auf Streaming-Abos. „Die großen Gewinner der vergangenen zwölf Monate bleiben vor allem Video-on-Demand-Abonnements“, teilte das Beratungsunternehmen Deloitte zu einer Umfrage unter 2000 Konsumenten zu ihrer Video-Nutzung mit, die Reuters am Montag vorlag.

Rund 52 Prozent der Befragten gaben an, Dienste wie Netflix, Amazon Prime & Co. im vorigen Jahr stärker genutzt zu haben. Drei Viertel der deutschen Haushalte haben mittlerweile mindestens ein kostenpflichtiges Abonnement für einen Streaming-Dienst abgeschlossen. Im Schnitt hat jeder Haushalt 1,5 Abos, in jedem zehnten Haushalt gibt es bereits sogar vier oder mehr Abos.

Die große Popularität der Video-on-Demand-Abonnements zeigt den Angaben zufolge, dass Bezahlangebote von immer mehr Konsumenten akzeptiert werden. Die Pandemie habe dies noch beschleunigt: Bereits im vergangenen Jahr gaben 25 Prozent der Befragten an, offener gegenüber diesem sogenannten Paid Content zu sein als vor der Pandemie.

„Einzig das lineare Fernsehen konnte von Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen nicht profitieren“, hieß es. Vielmehr überwiege sogar der Anteil jener, die im vorigen Jahr weniger klassisch ferngesehen haben. „Beim linearen Fernsehen ist Stagnation angesagt“, betonte Klaus Böhm, Leiter des Bereichs Media & Entertainment bei Deloitte. Die Rückgänge beim traditionellen TV seien nicht exorbitant, aber beständig. Die Mehrzahl der Konsumenten nutze lineare und nicht-lineare Medien.

Der Trend zum Digitalen zieht sich durch alle Altersgruppen. Die gängigen Video-on-Demand-Dienste sind aber im mittleren Alterssegment besonders populär: Spitzenreiter sind hier laut Studie die 24- bis 35-Jährigen mit einem Nutzeranteil von 74 Prozent, während der altersübergreifende Durchschnitt bei 56 Prozent liegt. Bei Konsumenten über 55 sinke der Nutzeranteil deutlich. A

uch die digitalen Angebote der Privatsender sowie streamingbasierte Sportdienste werden schwerpunktmäßig von 20- bis 45-Jährigen genutzt. Völlig anders das Bild bei Mediatheken: Der Nutzeranteil der mindestens 65-Jährigen liegt hier bei 63 Prozent (insgesamt 48 Prozent).

„Gerade für die älteren Generationen gibt es weiterhin viel Potenzial im Video-on-Demand-Bereich, weil hier noch immer zielgruppenspezifischer Content fehlt“, sagte Böhm.

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