Streit um Aufsichtsrat Aareal-Investor Petrus will neue Aufsichtsräte abwählen lassen

Ein Gericht hatte vergangenen Woche drei Kandidaten in den Aufsichtsrat bestellt. Investor Petrus Adivers bezeichnet diese Vorgehensweise als „befremdlich“.

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Die von Petrus aufgestellten Ersatzkandidaten für den Aufsichtsrat verfehlten bei einer Hauptversammlung die erforderliche Mehrheit. Quelle: imago images/aal.photo

Der aktivistische Investor Petrus Advisers will die Abwahl der drei Personen die erst vergangene Woche auf Vorschlag der Bank von einem Gericht zur Besetzung des Aufsichtsrats eingesetzt worden waren, „bei nächster Gelegenheit veranlassen“, wie er am Montag erklärte. Er finde es „befremdlich“, dass das Gericht drei Kandidaten „gegen die Mehrheit der Aktionäre“ in den Aufsichtsrat bestellt habe, die mittels einer überhasteten Auswahl und auf Kosten von Diversität und Unabhängigkeit nominiert worden seien.

Die Aareal Bank hatte sich vergangene Woche mit ihren Kandidaten für drei vakante Aufsichtsratsposten durchgesetzt und damit einen Teilsieg gegen Petrus errungen. Dieser war mit eigenen Vorschlägen ins Rennen gegangen.

Das Oberlandesgericht Frankfurt setzte Friedrich Munsberg, Holger Giese und Ulrich Theileis als Aufsichtsräte ein. Die Bestellung war bis zur nächsten ordentlichen Hauptversammlung befristet.

Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung der Aareal Bank am 9. Dezember hatte sich Petrus zwar mit dem Vorschlag durchgesetzt, die drei Aufsichtsratsmitglieder Marija Korsch, Christof von Dryander und Dietrich Voigtländer abwählen zu lassen. Jedoch verfehlten die Ersatzkandidaten von Petrus – Theodor Heinz Laber, Marion Khüny und Joachim Sonne – die erforderliche Mehrheit.

Die Bank erklärte daraufhin, sie werde eine gerichtliche Bestellung von Aufsichtsratsmitgliedern ihrer Wahl beantragen. Der Investor schlug dem Gericht seinerseits eigene Kandidaten vor.

Die gescheiterte Wahl der Petrus-Kandidaten bei der Hauptversammlung ist offenbar auf eine Panne zurückzuführen. Informierten Kreisen zufolge hatte es Morgan Stanley versäumt, die Stimmrechte für Teleios Capital – einem weiteren aktivistischen Investor – rechtzeitig abzugeben. Sie seien daher nicht bei der Hauptversammlung gezählt worden.

Eine Investorengruppe um Advent International und Centerbridge Partners hat ein Übernahmeangebot für die Aareal Bank vorgelegt, welches Petrus als zu niedrig ablehnt. Bis Donnerstag war das Angebot nur für 3,45 Prozent der Aareal-Aktien angenommen worden.

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