
Trotz Einkommenseinbußen infolge der Coronakrise werden die Deutschen einer Studie mehr Geld auf die hohe Kante legen. Die Sparquote werde in diesem Jahr voraussichtlich auf 12,5 Prozent klettern von 10,9 Prozent 2019, errechnen die Ökonomen der DZ Bank in ihrer am Montag veröffentlichten Untersuchung.
„Das ist die höchste private Sparquote seit 1992“, heißt es darin. Im Gegenzug wird demnach wohl der Konsum schrumpfen. Im kommenden Jahr dürfte dann der Anteil der Ersparnis am verfügbaren Einkommen mit der erwarteten wirtschaftlichen Erholung auf 11,3 Prozent fallen.
Der DZ Bank zufolge tragen vor allem Verunsicherungen über Arbeitsplatzsicherheit und Einkommensperspektiven zu einer stärkeren Sparneigung bei. Dadurch würden beispielsweise weniger langlebige Konsumgütern wie etwa Autos gekauft.
„Hinzu kommen Konsumeinschränkungen durch den 'Lockdown' bei Urlaubsreisen, Restaurantbesuchen, Freizeitaktivitäten, Kleidung oder beim Friseur, die sich später nur zum Teil nachholen lassen“, so die Volkswirte.
Dadurch dürfte der private Konsum in Deutschland um 2,8 Prozent sinken, was der stärkste Einbruch seit der Wiedervereinigung wäre. Durch den Konsumeinbruch steige der Anteil der Ersparnis am verfügbaren Einkommen.
Für einen Teil der privaten Haushalte sei die Krise mit erheblichen Einkommenseinbußen verbunden - etwa für Selbstständige und Kurzarbeiter. Dem stehen 21 Millionen Rentner gegenüber, die ab Juli deutlich mehr Rente bekommen.
Insgesamt dürfte das verfügbare Einkommen privater Haushalte in diesem Jahr um 1,1 Prozent schrumpfen, so die Experten der DZ Bank. Das wäre der erste Rückgang seit der Finanzkrise 2009.