Studie Deutsche Bank rechnet mit größten Verlusten für Bankenbranche seit 2009

Eine Studie der Deutschen Bank warnt vor einer Verdreifachung der Risikovorsorge gegenüber dem Vorjahr. Das würde die Branche tief in die Verlustzone drücken.

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Dem Papier der Deutschen Bank zufolge scheint eine Verdreifachung der Risikovorsorge in 2020 gegenüber dem Vorjahr nicht abwegig. Das werde die Gewinn und Verlustrechnung der Banken dann mit 20 Milliarden Euro belasten. Quelle: dpa

Steigende Kreditausfälle wegen der Coronakrise werden „erhebliche“ Auswirkungen auf den deutschen Bankensektor haben, der schon jetzt zu den schwächsten in Europa zählt. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Studie der Deutschen Bank. Demnach sind hohe Verluste für den Sektor vorprogrammiert.

Dem Papier zufolge scheint eine Verdreifachung der Risikovorsorge in 2020 gegenüber dem Vorjahr nicht abwegig. Das werde die Gewinn und Verlustrechnung der Banken dann mit 20 Milliarden Euro belasten und die Branche tiefer in die Verlustzone drücken. „Das Minus von fünf Milliarden Euro wäre der höchste Verlust seit 2009“, schrieb die Deutsche Bank.

Die DZ Bank etwa hatte im ersten Halbjahr die Risikovorsorge auf über eine halbe Milliarde Euro verfünffacht. Und die LBBW bildete für denselben Zeitraum mit 281 Millionen Euro eine so hohe Risikovorsorge wie keine andere große Landesbank.

Zwar würden viele Effekte in der Prognose nicht berücksichtigt, schreibt die Deutsche Bank weiter. So seien im Investmentbanking beispielsweise in diesem Jahr sowohl die Handels- als auch die Emissions-Volumina aufgrund der enormen Marktvolatilität und des steigenden Finanzierungsbedarfs in die Höhe geschnellt.

Zugleich habe die Pandemie aber auch zu einem Rückgang im Zahlungsverkehr und einer Flaute im M&A-Geschäft geführt. Unterm Strich würden sich viele dieser Effekte aufheben.

Von daher rechnet die Deutsche Bank dieses Jahr für die Banken im Land mit einem Nettoverlust.

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