Studie Kosten für Arbeitslosigkeit sinken auf 50 Milliarden Euro

Die fiskalischen Gesamtkosten der Arbeitslosigkeit notieren auf einem Rekordtief: Laut einer Studie lagen sie 2018 bei nur noch 1,48 Prozent gemessen am BIP.

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Kosten für Arbeitslosigkeit sinken auf 50 Milliarden Euro Quelle: dpa

Der bald 14 Jahre andauernde Beschäftigungsboom in Deutschland hat die Kosten der Arbeitslosigkeit für Staat und Beitragszahler drastisch verringert. Die Belastung der öffentlichen Haushalte durch Mehrausgaben und Mindereinnahmen sei im Jahr 2018 auf ein Rekordtief von 50,3 Milliarden Euro gesunken, teilte das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung am Donnerstag mit.

Das seien 1,48 Prozent der Bruttoinlandsprodukts (BIP) gewesen. Im Jahr 2004 habe der Anteil noch 4,2 Prozent betragen. Hätte sich der Anteil nicht verringert, wären die Kosten nach den Berechungen des Forschungsinstituts im Jahr 2018 mit rund 142 Milliarden Euro fast dreimal so hoch gewesen.

„Mittelfristig werden die Kosten der Arbeitslosigkeit weiter sinken“, sagte IAB-Experte Enzo Weber der Nachrichtenagentur Reuters. „Wir gehen davon aus, dass die Arbeitslosigkeit weiter deutlich zurückgehen kann, wenn der Wirtschaftsabschwung durch ist. Damit ist im Laufe dieses Jahres zu rechnen, vielleicht auch schon im ersten Halbjahr.“ Die fiskalischen Gesamtkosten der Arbeitslosigkeit errechnen sich aus direkten Zahlungen an Arbeitslose wie auch aus den Mindereinnahmen für die öffentliche Hand durch entgangene Steuern und Sozialbeiträge.

Seit 2006 ist die Zahl der sozialabgabenpflichtig Beschäftigten von damals gut 26 Millionen um über sieben Millionen gestiegen. Gleichzeitig gingen die Arbeitslosigkeit und die Zahl der Bezieher der Hartz-IV-Grundsicherung deutlich zurück. Allein die Arbeitslosenzahl halbierte sich von fast fünf Millionen auf gut 2,3 Millionen im Jahresdurchschnitt 2018.

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